Regie: Taika Waititi
Genre: Comedy, Drama
Erscheinungsjahr: 2019
Jojo (Roman Griffin Davis) ist ein ganz normaler zehnjähriger Junge, der im Jahr 1945 in Deutschland lebt. Er ist durch und durch Nazi, sowie es sich für einen kleinen Jungen in Deutschland gehört. Wie viele Kinder in dieses Alter hat auch Jojo einen imaginären Freund, mit dem kleinen Unterschied, dass Jojos Freund Adolf Hitler (Taika Waititi) ist. Dieser erklärt ihm, worauf es ankommt, wenn man ein guter Nazi sein möchte, und so geht Jojo mit seinem besten Freund Yorki (Archie Yates) ins Sommerlager der Hitlerjugend. Hier sollen die Burschen auf den Krieg vorbereitet werden und lernen, wie man ein Gewehr feuert, wie man Granaten wirft und wie man mit bloßen Händen tötet. Als Jojo einem Hasen das Genick brechen soll, bringt er das nicht übers Herz, wird von der Truppe ausgelacht und als Jojo Rabbit verspottet. Voller Scham läuft der Junge weg und unterhält sich im Wald mit dem imaginären Adolf. Von Hitler aufgestachelt läuft Jojo zurück zu den anderen Burschen, schnappt sich eine Stabgranate und will diese wegwerfen, leider wirft er Sie gegen einen Baum und er wird von der Explosion erfasst.
Mit einem vernarbten Gesicht und einem lahmen Bein erwacht Jojo im Krankenhaus neben seiner Mutter (Scarlett Johansson). Sie beruhigt Ihren Sohn und sorgt dafür, dass er trotz seiner Verletzung bei der Hitlerjugend helfen kann. Sie gehen in das Büro und sprechen mit Hauptmann Klenzendorf (Sam Rockwell), der Jojo Flugblätter verteilen lässt.
Neben dem seiner Arbeit für die Nazis, verbringt der Junge nun viel Zeit zuhause und bemerkt irgendwann Geräusche aus dem Zimmer seiner verstorbenen Schwester. Er findet eine Geheimtür, die zu einer Abseite führt und kann seinen Augen nicht trauen, als er rausfindet, dass seine Mutter ein jüdisches Mädchen versteckt. Was soll er tun? Wie wird sein imaginärer Freund reagieren?
„Jojo Rabbit“, von Taika Waititi, ist ein historische Komödie, die uns vor Augen führen soll, wie absurd die Ideologie der Nationalsozialisten ist. Bei Filmen, die sich auf humorvolle Weise, mit Themen wie dem Nationalsozialismus oder dem Holocaust auseinandersetzen, müssen Regisseur*innen ein Händchen dafür haben, dass Ganze nicht in die völlige Lächerlichkeit abdriften zu lassen. Bevor ich „Jojo Rabbit“ gesehen hab, hatte ich meine Bedenken. Die Filme des Neuseeländers Taika Waititi waren mir bereits bekannt, sind aber nicht durch Ihre feinen subtilen Töne aufgefallen, sondern waren eher albern, ich denke da an Filme wie die Vampir Mockumentary „What we do in the Shadows“ oder Superhelden Klamauk „Thor Ragnarök“. Umso mehr hat es mich gefreut, als ich damals aus dem Kino gekommen bin, nachdem ich gerade „Jojo Rabbit“ gesehen habe. Waititi schafft es in seinem Film sich über Nazis lustig zu machen, aber zeitgleich auch traurige Töne zu spielen. Der ganze Film erzählt die Wandlung eines kleinen Jungen, der nur ein Nazi ist, weil seine Gesellschaft es ihm so vorlebt, als er aber bemerkt, dass Juden keine kinderfressenden Monster sind, beginnt er zu hinterfragen, ob alles was er glaubt wirklich richtig ist. Dabei gerät er immer mehr mit seinem Imaginären Freund aneinander, der Ihn weiterhin vom Nationalsozialismus überzeugen will.
Ganz besonders kann man hier hervorheben, wie Roman Griffin Davis den kleinen Jojo verkörpert, selten habe ich Kinderschauspieler erlebt, der so eine Präsenz hat. Wahrscheinlich nicht zuletzt durch die Arbeit beim Dreh. Waititi ist dafür bekannt, dass er all seinen Schauspielern auf Augenhöhe begegnet, er behandelt Kinder nicht wie Kinder, sondern nimmt alle seine Schauspieler gleichwertig ernst. Man merkt dem Film dadurch an, wie viel Freue alle Beteiligten an der Entstehung des Films gehabt haben müssen.

Waititi schafft es, wie kein Zweiter, skurrile Situationen zu schaffen, die kurz darauf durch so tragische Momente gebrochen werden, dass einem die Tränen in die Augen schießen. Wo ist Jojos Vater? Was ist mit seiner Schwester? Was wird mit seiner Mutter passieren, wenn die SS ihr Geheimnis erfährt?
In meinen Augen ist „Jojo Rabbit“ einer der besten Filme des letzten Jahrzehntes und ich halte Taika Waititi für einen der talentiertesten Regisseure, die wir aktuell haben. Dementsprechend sollte sich in meinen Augen jede*r diesen Film anschauen. Waititi schafft es mit einer unglaublichen Leichtfüßigkeit und Eleganz eine tragische Geschichte zu erzählen. Wenn man sowieso schon dabei ist, sollte man sich auch gleich alle anderen Filme des Regisseurs anschauen. Wer einen kurzen Einblick bekommen möchte kann einen Blick auf den Kurzfilm „Save Ralph“ werfen, dieser dauert 4 Minuten und Waititi spricht die Hauptrolle.
[Bild- und Videorechte liegen bei 20th Century Studios]
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