Willkommen bei Crispys Filmwelt. Ihr findet euch im Dschungel der Filme und Serien nicht mehr zurecht? Dann seid ihr hier genau richtig. Bei mir findet ihr unterschiedlichste Reviews zu Filmen und Serien.

Sweet Tooth

Showrunner: Jim Mickle, Beth Schwartz

Genre: Action, Abenteuer

Erstausstrahlung: 2021

Ein Virus, wie es ihn zuvor noch nie gegeben hat, hat die Bevölkerung der Erde sehr hart getroffen. Dieses Virus ist sehr ansteckend und lässt die betroffenen in kurzer Zeit sterben. Parallel zum Ausbrechen des Virus, gab es noch ein weiteres Ereignis, dass die Menschen verunsichert. Alle Kinder, die seitdem geboren wurden, sind Mischwesen aus Mensch und Tier, sogenannte Hybride. So beginnen die Menschen, an diesen Hybriden zu forschen, um ein Heilmittel zu finden, dabei ist den Menschen in ihrer Verzweiflung jedes Mittel recht, um wieder zur Normalität zurückzukehren und es wird über Leichen gegangen.

Einer dieser Hybride ist der 10-jährige Junge Gus (Christian Convery), ein Mensch-Hirsch Hybrid mit einem Geweih und Hirschohren. Gus wurde als Baby von seinem „Pubba“ (Will Forte) in eine Hütte im Wald gebracht, damit er vor der Außenwelt geschützt ist und niemand an dem kleinen Jungen forscht. Die beiden verbringen 10 friedliche Jahre im Wald, haben sich eine Hütte gebaut, eigenes Gemüse angepflanzt und Gus wächst als glückliches Kind auf. Doch mit dem Alter wächst die Neugier. Was verbrigt sich hinter dem Zaun, den der kleine Junge nicht überqueren darf. Als er eine beschädige Stelle im Zaun findet und seinen Fuß über die Grenze setzt, ist es mit dem Frieden schnell vorbei. Die beiden werden entdeckt und der Zaun wird markiert. Welche Möglichkeiten haben die beiden jetzt noch? Verstecken? Flucht?

„Sweet Tooth“ ist die Serien Adaption des gleichnamigen DC-Comics von Jeff Lemire. Ein großer Unterschied zum Comic ist die Tonalität, wo der Comic eine sehr düstere Stimmung einfängt, wirkt die Serie eher märchenhaft. Die Serie gibt uns satte Farben, viele weichgezeichnete Hintergründe und hoffnungsvolle Folk-Songs, trotz dieses Unterschiedes schafft es die Serie aber einen vor den Bildschirm zu fesseln, man möchte permanent wissen, wie es mit dem kleinen Hirschjungen weitergeht.

In der Serie gibt es neben Gus‘ Geschichte noch zwei weitere Handlungsstränge, durch die sich ein Gesamtbild über die Welt ergibt. Zum einen sehen wir den Wissenschaftler Dr. Singh (Adeel Atkhar), der verzweifelt nach einer Heilung sucht, da seine Frau von dem Virus betroffen ist. Zum anderen wird die Geschichte Aimee (Danie Ramírez) erzählt, die in einem ehemaligen Zoo einen Zufluchtsort für Hybride geschaffen hat. Diese Geschichten sind nebenbei noch mit einigen Rückblicken gespickt, sodass sich ein großes Ganzes ergibt.

Das Highlight der Serie ist aber die Chemie zwischen Gus und seinem Begleiter Tommy Jepperd (Nonso Anozie), ein Landstreicher der Gus zufällig entdeckt und beginnt ihm zu helfen. Zuerst möchte er den kleinen Jungen schnell wieder loswerden, im Laufe der Zeit entsteht eine sehr familiäre Beziehung zwischen den beiden.

Die Serie macht allgemein den Eindruck, dass man hier sehr stark die Handlung in den Vordergrund gesetzt hat. Es wird nicht auf irgendwelche bekannten Schauspieler*innen gesetzt, die als Zugpferd vor die Serie gespannt werden, stattdessen bekommen unbekanntere Talente die Chance zu glänzen und die finanziellen Mittel wurden eher ins Drehbuch gesteckt. Der bekannteste Name ist wahrscheinlich Will Forte, die meisten werden das Gesicht wahrscheinlich schon mal irgendwo gesehen haben, aber vermutlich kann kaum jemand etwas mit dem Namen anfangen.

Was einen neben der Handlung noch den Atem anhalten lässt, sind die wunderschönen Schauplätze, die für „Sweet Tooth“ gewählt wurden. Obwohl die Handlung in den USA spielt, hat man sich für Neuseeland als Drehort entschieden. Dass Neuseeland atemberaubende Landschaften hat, ist uns allen spätestens sein „Der Herr der Ringe“ klar. Bei „Sweet Tooth“ wir ebenfalls sehr stark auf die Umgebungen gesetzt, wodurch die Welt sehr realistisch und weitläufig wirkt. Viele Serien erwecken heutzutage den Eindruck, dass es nur drei Sets im Studio gibt, an denen sich die Figuren immer wieder treffen. Natürlich gibt es auch bei „Sweet Tooth“ ein paar Studio Sets, die Dreh- und Angelpunkt der Handlung sind, durch die Reise von Gus und Jepperd, sehen wir aber jede Folge neue Orte.

Das große Mysterium der Serie ist das Virus. Wo kommt es her und was haben die Hybriden damit zu tun? Was ist Gus Rolle darin? Es werden und immer wieder Antworthäppchen serviert, die uns bei der Stange halten, aber nicht so viel, dass wir mehr wissen als die Figuren. Die Serie lädt, wie ein spannender Krimi zum Miträtseln ein.

Natürlich kann man die Serie auch kritisieren. Gus trifft beispielsweise, regelmäßig dumme Entscheidungen, die ihn und seine Begleiter in Gefahr bringen, allerdings muss man dazu auch sagen, dass Gus sein Leben in einem Wald verbracht hat und ein neugieriges Kind ist. Da kann man nicht erwarten, dass er immer die klügsten Entscheidungen trifft. Es wirkt auch arg konstruiert, dass „Pubba“ die Hütte im Wald ohne viele Hilfsmittel komplett wohnlich gemacht hat. Das Haus hat plötzlich Glasscheiben, die beiden schlafen in Betten mit Matratzen, und fangen Regenwasser mit Metallrohren auf, das wirkt leider arg konstruiert. Solche Logiklöcher findet man ab und zu, wenn man diese allerdings ausblenden kann, bekommt man aber trotzdem eine sehr unterhaltsame Serie.

„Sweet Tooth“ ist eine spannende Serie, die man am liebsten in einem rutsch „wegbingen“ möchte. Man möchte die ganze Zeit wissen, was es mit den Hybriden und dem Virus auf sich hat, man will mehr von der Welt erfahren und ist traurig, wenn es nach acht Folgen vorbei ist. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon sehr auf die zweite Staffel und kann euch nur empfehlen auch mal einen Blick zu wagen. Auch wenn es für einige vielleicht erstmal seltsam ist eine Serie über einen Hirsch-Menschen zu gucken, kann sich der Blick auf jeden Fall lohnen.

Bewertung: 8 von 10.

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