Willkommen bei Crispys Filmwelt. Ihr findet euch im Dschungel der Filme und Serien nicht mehr zurecht? Dann seid ihr hier genau richtig. Bei mir findet ihr unterschiedlichste Reviews zu Filmen und Serien.

Take Me

Regie: Pat Healy

Genre: Comedy, Krimi

Erscheinungsjahr: 2017

Ray Moody (Pat Healy) ist ein Unternehmer mit einer außergewöhnlichen Geschäftsidee. In Los Angeles gründet er die Firma „Kidnap Solution LCC“, seine Arbeit besteht darin Leute auf eigenen Wunsch zu entführen, um ihnen so bei ihren Ticks und Problemen zu helfen. Einer seiner Auftraggeber ist beispielsweise ein fresssüchtiger Mann, der bei Burgern jedes Mal wieder schwach wird. Er beauftrag deshalb Ray, der ihn kidnappen und in seinem Keller sperren soll  um ihn von der Sucht zu befreien, indem er ihm Burger in den Mund stopft. Durch das entstandene Trauma sollen die „Patienten“ danach von ihren Problemen geheilt sein.

Eines Tages bekommt Ray einen Anruf mit einem Spezialauftrag, die erfolgreiche Unternehmensberaterin Anna St. Blair (Taylor Schilling), will sich für 48 Stunden entführen lassen und die Entführung soll wirklich authentisch sein. Ray weiß nicht was er davon halten soll, normalerweise bietet er nur 8 Stunden an, außerdem verlangt Anna, dass er Sie schlagen soll, was ebenfalls gegen seine Prinzipien verstößt. Als sie ihm dann aber 5000 Dollar bietet ist er mit an Bord. So beobachtet er die Frau die nächsten Tage und schlägt in einem unbeobachteten Moment zu.

Mit Anna hat Ray eine neue Herausforderung gefunden, Anna spielt ihre Rolle so glaubwürdig, dass Ray sich nicht sicher ist, ob er die richtige Frau entführt hat.


„Take Me“ ist das Regiedebut von Pat Healy, der in diesem Film ebenfalls die Hauptrolle spielt. Der Film erzählt die Geschichte eines gescheiterten Mannes, der versucht mit einer speziellen Idee Leuten zu helfen. Gerade die erste Hälfte des Films wirkt sehr vorhersehbar, es passieren keine großen Überraschungen und der Film plätschert so vor sich hin, bietet aber dennoch genug Humor, dass man dranbleibt. Ziemlich genau in der Mitte des Films kommt es dann aber zu einem sehr unerwarteten Twist, dass man wirklich überrascht ist und völlig vereinnahmt wird. Ab diesem Moment ist man sich unsicher, was wahr und was gelogen ist und wer alles die Finger im Spiel hat.

Grundsätzlich „Take Me“ ein sehr solider Film, mit einer innovativen Idee. Es ist immer wieder erfreulich, wenn Filmemacher noch eigene Ideen auf den Bildschirm zaubern und man nicht erneut, die immer gleichen Filme, der großen Studios bekommt. Der Film ist bei dem Indie-Label „Duplass Brothers Productions“ erschienen, die neben „Take Me“ schon mehrere interessante Filme für Netflix produziert haben („Paddleton“, „Horse Girl“).

Trotz der spannenden Idee der „Entführungs-Therapie“, wird Ray Moody von seiner Umwelt auch kritisiert. Als er die Frage gestellt bekommt, ob er ein ausgebildeter Therapeut sei, winkt er ab und fragt, was das mit seiner Arbeit zu tun habe. Man merkt ihm den Selbstzweifel allerdings an und er ist unsicher, ob er wirklich Leuten helfen kann. Trotzdem bekommt er im Laufe des Films die Gewissheit, dass er scheinbar Leuten helfen kann und darin liegt auch der größte Kritikpunkt in der Handlung des Films. Es wird einem Scharlatan eine Bühne geboten, der eine alternative Therapie hat, die bei Leuten bleibende Schäden hinterlassen kann. Obwohl es kritische Töne in dem Film gibt, sind diese zu leise und man sympathisiert eher mit Ray, als dass man ihn als Gefahr einstuft.

Ein weiterer Kritikpunkt ist der furchtbare Soundtrack. Der Film bietet einige spannende Momente, die dann aber von albernen Musikstücken durchkreuzt werden, die wirken als wären sie bei Spionage-Komödien aus den 60er Jahren aussortiert worden. Die Stücke sind sich alle so ähnlich, als würde man einfach nur ein paar Noten ändern. Wahrscheinlich soll damit unterstrichen werden, dass man den Film nicht zu ernstnehmen soll, allerdings hätten ein passenderer Soundtrack dem Film besser gestanden und hätte in einigen Momenten für mehr Stimmung sorgen können.


Im Allgemeinen kann ich sagen, dass ich von „Take Me“ positiv überrascht war. Ich hatte den Film schon bestimmt zwei Jahre auf meiner Merkliste bei Netflix und bin immer drüber weg gescrollt. Als ich den jetzt geschaut habe, habe ich das aber auf keinen Fall bereut, ich wurde wirklich gut unterhalten und der Film hatte sogar einige Überraschungen parat, mit denen ich beim beim besten Willen nicht gerechnet habe.

Bewertung: 8 von 10.

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