Willkommen bei Crispys Filmwelt. Ihr findet euch im Dschungel der Filme und Serien nicht mehr zurecht? Dann seid ihr hier genau richtig. Bei mir findet ihr unterschiedlichste Reviews zu Filmen und Serien.

Army of The Dead

Regie: Zack Snyder

Genre: Action, Horror

Erscheinungsjahr: 2021

Ein Militärkonvoi fährt durch die Wüste Nevadas, um eine geheimnisvolle Fracht zu transportieren. Die Soldaten scherzen darüber, was Sie wohl diesmal transportieren: Die Unabhängigkeitserklärung? Den Heiligen Gral? Aliens? Während Sie darüber sprechen übersehen Sie ein Auto, dass Ihnen entgegenkommt, es kommt zu einem dramatischen Unfall, durch den sich der Frachtcontainer öffnet. Durch die geöffnete Tür steigt ein Untoter, der kurzen Prozess mit den Soldaten macht und in die nächste Stadt wandert: Las Vegas.
In einem rasenden Tempo verbreitet sich das Virus und macht Las Vegas unbewohnbar. Durch Soldaten werden die letzten Übrigen Zivilisten aus der Stadt geholt danach eingemauert. Niemand darf rein und niemand darf raus.

Einer der Soldaten ist Scott Ward (Dave Bautista). Scott hat seine Uniform an den Nagel gehängt und lebt nun, eher schlecht als recht, von seinem Job als Koch in einem Fastfood-Restaurant. Die Regierung hat in der Zwischenzeit beschlossen, die Zombies mit einem Atomschlag auszulöschen und Las Vegas gleich mit. Wenige Tage vor dem Angriff bekommt Scott Besuch von Bly Tanaka (Hiroyuki Sanada), einem ehemaligen Casinobesitzer. Tanaka hat im Tresor seines Casinos 200 Millionen Dollar liegen. Scott soll ein Team zusammenstellen, ins Casino reingeht, den Tresor öffnen, das Geld holen und mit dem Helikopter, der auf dem Dach des Casinos steht, verschwinden. Im Gegenzug bekommen Scott und sein Team ein Viertel des Geldes. Scott stellt ein Team aus verschiedenen Experten zusammen, die Pilotin Marianne Peters (Tig Notaro),den Schlossknacker Ludwig Dieter (Matthias Schweighöfer) und weitere Ex-Soldaten und Kleinkriminellen, mit passenden Skills. In bester Heist-Film Manier machen sich Scott und sein Team, in das Zombie verseuchte Las Vegas auf, in der Hoffnung das große Geld zu machen.


Mit „Army of the Dead“ liefert Zack Snyder dieses Jahr bereits seinem zweiten Film ab, nach dem „Snyder Cut“ von „Justice League“, den Zack Snyder aus familiären Gründen nicht fertig stellen konnte und von Joss Whedon fertig stellen lassen hat. Beides sehr talentierte Regisseure, deren Stile aber nicht unterschiedlicher sein könnte. Auf der einen Seite Zack Snyder, der seine Bekanntheit durch düstere und teilweise sehr brutale Comic-Verfilmungen erlangt hat („Watchmen“, „300“, „Man of Steel“), auf der anderen Seite Joss Whedon, der eher für leichtfüßige, humorvolle Arbeiten bekannt ist („Buffy“, „Firefly“, „Avengers“). Das Ergebnis war ein Film, der weder das eine noch das andere war und von den Kritikern und Fans sehr negativ aufgenommen wurde. Bereits der Film den Snyder unmittelbar vorher für das DCEU (DC Extended Universe) und Warner gedreht hat, „Batman v. Superman: Dawn of Justice“ wurde von den meisten Fans zerrissen. Umso schöner ist es zu sehen, dass Zack Snyder wieder zu alter Stärke zurückkehrt. Bei „Army of the Dead“ kehrt Snyder zu seinen Wurzeln zurück. Das Werk, mit dem Zack Snyder erstmalig internationale Bekanntheit erlangt hat war das „Dawn of the Dead“ Remake im Jahr 2004. Der Film basiert auf „Zombie“ vom Urvater der Untoten George A. Romero. Hier hat Snyder mit viel Liebe zur Vorlage eine neue, moderne Version geschaffen, die sowohl Fans, des Originals, als auch neue Zuschauer gleichermaßen überzeugen konnte.


„Army of the Dead“ merkt man erneut Snyders liebe zum Zombiekino an, mit dem Unterschied, dass er diesmal keine Vorlage zur Hand hat, wie bei den meisten seiner Filme, sondern dieser Film aus seiner Feder stammt.


Ab der ersten Minute spürt man den einzigartigen Stil Snyders. Der Film öffnet mit einer Montage, in der wir sehen, wie Las Vegas von Zombies überrannt wird und die letzten Überlebenden von Dave Bautista und einigen seinen Kameraden aus der Stadt geholt werden. Diese actionreiche Sequenz ist, typisch Zack Snyder, in Zeitlupe und von einem neu interpretierten Popsong untermalt, in diesem Fall passenderweise „Viva Las Vegas“. Das Erinnert unweigerlich an die großartige Eröffnung aus „Watchmen“, in der wir zu Bob Dylans „The times they are A-changin‘“ eine alternative Version der amerikanischen Geschichte erleben. Auch im weiteren Verlauf hören wir immer wieder bekannte Stücke, die die Handlung unterstreichen sollen. „This ist the End“ von The Doors, ruft Erinnerungen zu „Apokalypse Now“ hervor und uns suggerieren, dass wir uns in einer hoffnungslosen Situation befinden. Einen „Zombie“ von den Cranberries am Ende hätte aber nicht mehr sein müssen, das war doch etwas zu plakativ.

Der Film kann aber nicht nur mit einer guten Songauswahl punkten, sondern schafft es auch in den Action Szenen die richtigen Töne zu spielen, brachiale Knarren, markerschütternde Zombieschreie und zerbrechende Knochen die einen zusammenzucken lassen.
Der Film klingt nicht nur gut, sondern sieht auch sehr gut aus. Es wird sich hier nicht nur auf CGI verlassen, Snyder nutzt einige praktische Effekte, was den Film nochmal glaubhafter wirken lässt, besonders das Make-Up der Zombies lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Leider sieht Siegried und Roys weißer Zombie Tiger etwas billig aus, er ist zwar ein nettes Gimmick und hat zum Ende des Filmes auch eine sehr starke Szene, aber eigentlich hätte man sich das auch sparen können. Snyder hätte stattdessen noch mehr vom verlassenen Las Vegas zeigen können. Das was man von der Stadt sieht, sieht sehr gut aus, da der Film aber hauptsächlich in geschlossenen Räumen spielt, ist es leider ein bisschen wenig. Dafür kommt der eingefleischte Splatter- und Zombie Fan mit einigen überraschend harte Szenen präsentiert, die einen kalt erwischen, voll auf seine/ihre kosten.

Inhaltlich bekommt man hauptsächlich das was man erwartet: Ein Team wandert ins von Zombies überrannte Las Vegas, tötet ein paar lebende Tote und öffnet den Tresor. Anhand der Backstories der einzelnen Figuren wird schnell klar, wer wichtig ist und wer nur als Zombiefutter in den Film geschrieben wurde. Trotzdem gibt es ein paar Überraschungen und Wendungen, mit denen man nicht rechnen würde. Wir sehen beispielsweise nicht nur die langsam schlurfenden Untoten, die sich theoretisch einfach umschubsen lassen, Snyders Zombies sind organisiert. Das Ganze wirkt wie ein Bienenstock: Es gibt einen Herrscher, mehrere „Alphas“ und dann den Standart-Zombie

Gerade die Hauptfiguren haben Gründe, die nachvollziehbar genug sind, um sich in diese gefährliche Situation zu begeben. Man darf hier keine tiefen Charakterstudien erwarten, aber gerade der Ex-Wrestler Dave Bautista zeigt auch in diesem Film wieder, was für ein überzeugender Schauspieler in ihm steckt. Im Gegensatz zu Dwayne Johnson schafft Bautista auch in ruhigen Momenten zu glänzen und durch subtile Veränderungen seiner Mimik die Stimmung einer ganzen Szene zu verändern. Hoffentlich sieht man in den nächsten Jahren noch mehr in diese Richtung von Bautista. Einen sehr Überraschenden Auftritt legt Matthias Schweighöfer hin. Schweighöfer, der uns natürlich allen ein Begriff ist, durch seine mehr oder weniger guten Auftritte in vielen deutschen Komödien, ist in diesem Film eine wirklich positive Überraschung. Er verkörpert den etwas kauzigen Deutschen, dessen Leidenschaft es ist Schlösser zu knacken.  Schweighöfer hat viele gemeinsame Szenen mit Omari Hardwick, der einen harten Kerl mit einer Kreissäge spielt. Die Szenen der beiden sind die Highlights in dem Film, die Chemie zwischen den beiden passt einfach. Vielleicht sehen wir Matthias Schweighöfer zukünftig noch in weiteren großen Hollywood Produktionen, man kann es ihm nach dieser Performance nur wünschen.


Man kann dem Film einiges ankreiden. „Army of the Dead“, ist kein tiefgründiger Film, einige der Figuren sind sehr Klischeemäßig oder nerven einfach (Scotts Tochter Kate gespielt von Ella Purnell), der Film ist mit knapp zweieinhalb Stunden vielleicht auch etwas zu lang. Nachdem es durch die Corona-Pandemie wenige Aufwendige Blockbuster gab, ist es sehr schön mal wieder einen Action-Film zu sehen, der einfach nur Spaß machen soll. Wenn man sowieso schon was mit Zombies anfangen kann, oder einfach mal wieder Lust auf Action hat, kann ich den Film unbedingt empfehlen. Wer auf der Suche nach etwas Tiefgründigem ist, wird sich vermutlich eh keinen Film angucken der „Army oft he Dead“ heißt.

Bewertung: 7 von 10.

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