Regie: Kim Dae-woo
Gerne: Drama, Romanze
Erscheinungsjahr: 2014
1969 in Südkorea: Oberst Kim Jin-pyong ist aus Vietnam zurückgekehrt und lebt mit seiner Frau (Cho Yeo-jeong) in einer Siedlung für Soldaten und deren Familien. Der als Held gefeierte Soldat fühlt sich verloren in einer leidenschaftslosen Ehe und entwickelt Gefühle für Ga-heun (Lim Ji-yeon), eine junge Frau, die gerade mit ihrem Mann in die Siedlung gezogen ist.
Auch wenn sich der Titel des Films so lesen könnte, als würde man mit OBSESSED – IM FEUER DER LUST die südkoreanische Antwort auf furchtbare Filme wie FIFTY SHADES OF GREY erhalten, verbirgt sich hinter dem kitschigen deutschen Untertitel eine wesentlich vielschichtigere Geschichte als man erwarten würde. Zwar geht es in dem Film auch um Leidenschaft und Lust, bei genauerem hinsehen entspinnt sich ein komplexes Charakterdrama, über zwei Menschen, die sich in ihren Rollen gefangen fühlen und hinterfragen, ob ihr Leben nicht mehr zu bieten hat. Dabei geht es um Themen wie die Spuren, die der Krieg bei den Soldaten hinterlassen hat.
Anders als bei anderen Filmen, werfen sich die Verliebten nicht Hals über Kopf in eine Affäre, sie tasten sich langsam und unsicher vor, immer von der Angst der Ablehnung begleitet. Beide Hauptdarsteller*innen versehen ihre Figuren dabei mit subtilem Schauspiel, sodass wir uns anhand kleiner Gesten in ihre Gefühlswelt begeben können. Insgesamt fühlt sich die komplette Handlung des Films durchgehend plausibel an, wie eine Geschichte, die so hätte passiert sein können.
Gerade die erste Hälfte des Films erzählt so eine sehr interessante Geschichte, danach verliert sich der Film leider in den immer gleichen Szenarien. Hier hätte man einiges an unnötigem Ballast entfernen und dem Film etwas mehr Tempo geben können. Je weiter man sich in Richtung Finale begibt, desto mehr verliert der Film einen.
Trotzdem kann sich ein Blick für Zuschauer*innen lohnen, die auf der Suche nach einer spannenden Romanze sind.
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