Willkommen bei Crispys Filmwelt. Ihr findet euch im Dschungel der Filme und Serien nicht mehr zurecht? Dann seid ihr hier genau richtig. Bei mir findet ihr unterschiedlichste Reviews zu Filmen und Serien.

The Raid 2

Regie: Gareth Evans

Genre: Action, Krimi

Erscheinungsjahr: 2014

Nachdem Rama (Iko Uwais) ein Hochhaus von Verbrechern befreit hat, bekommt er keine Verschnaufpause. Die komplette Polizei ist mit korrupten Polizisten durchsetzt, wenn er jetzt zu seiner Frau und Tochter zurückkehren würde, währe die Gefahr zu groß, dass ihn jemand verrät und die Gangster jagt auf ihn und seine Familie machen würden. Der einzige Weg wieder in Frieden leben zu können ist den Mafiabossen einen Strich durch die Rechnung zu machen. So wird Ramas Tod vorgetäuscht und er soll als verdeckter Ermittler die Gang von Bangun (Tio Pakusodewo) infiltrieren. Um sich das Vertrauen der Kriminellen zu erschleichen, geht Rama ins Gefängnis und freundet sich mit Uco (Arifin Putra), dem Sohn von Bangun, an. Nach seiner Zeit im Gefängnis darf Rama fortan als Bodyguard für Uco arbeiten und Gerät selbst immer mehr in den kriminellen Sumpf.

„The Raid 2“ ist die direkte Fortsetzung „The Raid“ aus dem Jahr 2011. Auch bei diesem Film führte wieder Gareth Evans Regie. Die Handlung der Fortsetzung setzt nahtlos an die Handlung des Vorgängers an und erzählt und sie tragische Geschichte von Rama, der durch unvorhersehbare Schicksalsschläge, sein bisheriges Leben hinter sich lassen musste. Sein einziges Ziel ist es wieder zu seiner Frau und seiner Tochter zu kommen.

Nach dem überraschenden Erfolg des ersten Teils merkt man dem zweiten Teil an, dass Evans größere finanzielle Mittel zur Verfügung hatte. Die komplette Handlung des ersten Teils findet in einem einzigen Gebäude statt und die Handlung steckt sich über wenige Stunden. Im zweiten Teil bekommen wir eine ganze Welt mit komplexen Mafia-Strukturen geboten und eine Geschichte, die sich über mehrere Jahre erstreckt. Dabei hat Evans ein Händchen dafür sich auf die wichtigen Momente zu konzentrieren. Wir sehen die Figuren in wichtigen Situationen und alles andere, was den Film unnötig aufblasen würde, hat Evans fein säuberlich entfernt. Das Resultat ist ein rasanter Action-Film, der zu keiner Zeit langweilig ist, eine spannende Geschichte erzählt, trotz einer Laufzeit von zweieinhalb Stunden. Evans beweist in diesem Film, dass er nicht nur Action kann, sondern dass er zusätzlich ein ausgezeichneter Geschichtenerzähler ist. Alle Figuren im Film sind interessant, besonders die drei Figuren, die im Fokus stehen sind spannend und zu jeder Zeit nachvollziehbar. Wenn man dem Film eine Kleinigkeit ankreiden will, ist es, dass Iko Uwais schauspielerisch nicht ganz mit Tio Pakusodewo und Arifin Putra mithalten kann. Das macht er aber spätestens in den Kämpfen wieder wett.

Stilistisch erkennt man klar die Handschrift von Evans, in actionreichen Szenen greift er wie im ersten Teil wieder zur Handkamera und wirft uns damit mitten ins Geschehen. Wir haben den Eindruck, als könnte uns der nächste Schlag treffen. Dieses Mal nutzt Evans aber zusätzlich eine Steadicam, mit der er große Bilder einfängt. Durch diesen Mix bietet uns der Film epische Bilder, wie sie von einem Akira Kurosawa stammen könnten.

Nun aber zum Elefanten im Raum: Die Action! Es ist beeindruckend, was hier geschaffen wurde. Der erste Teil bietet schon großartige Action, aber Teil zwei legt da nochmal eine ordentliche Schippe drauf. Man merkt, dass Evans mehr finanzielle Mittel hatte. Alle Kämpfe sind schmerzhaft, für die Figuren und für die Zuschauer*innen. Durch Hollywood ist man „Wohlfühl-Action“ gewohnt, wenn man dann mal einen richtigen Action-Film wie „The Raid 2“ sieht, lässt einen die schonungslose Brutalität zusammenzucken. Wo es im ersten Teil viele Schnitte in den Kampfsequenzen gab, hält die Kamera in diesem Film länger drauf. Die Kämpfe wirken damit weniger unruhig und es fällt leichter dem Geschehen zu Folgen. Neben der hemmungslosen Gewalt machen die Kämpfe großen Spaß. Wie schon in alten Jackie Chan Filmen, ist es sehr unterhaltsam Martial Arts Experten bei ihrem Können zuzuschauen. Diese komplexen Bewegungen sehen für trainierte Kämpfer wie Iko Uwais mühelos und aus, für uns Couchpotatoes ist es ein großes Vergnügen zu sehen, mit welcher Eleganz und Leichtigkeit Uwais seine Gegner verdrischt.

Im Gegensatz zum ersten Teil, gerät man allerdings nicht von einer Kampfszene in die nächste, diesmal bekommen wir Zeit, zwischen den Kämpfen durchzuatmen und wenn man sich nach einem neuen Kampf sehnt, lauert er schon hinter der nächsten Ecke.

Mit „The Raid“ hat Gareth Evans bereits einen großartigen Actionfilm geliefert. Fast alle Punkte, die man an dem ersten Teil kritisieren konnte, hat Evans in Teil zwei verbessert und hat damit ein Action-Meisterwerk geschaffen. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass „The Raid 2“ einer der besten Action-Filme ist, die ich je gesehen habe. Mir fällt kein anderer Film ein, bei dem ich die Kämpfe so sehr gespürt habe wie bei diesem großartigen Film. Wo andere Filme es vielleicht schaffen, gute Action zu liefern, dann aber die Handlung auf der Strecke bleibt, stimmt hier einfach allen. Schaut euch diesen Film einfach an, egal ob ihr was mit Action anfangen könnt oder nicht. Diesen Film sollte man gesehen haben.

Bewertung: 9 von 10.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: