Regie: Junta Yamaguchi
Genre: Science-Fiction, Komödie
Erscheinungsjahr: 2020
Cafébesitzer Kato (Kazunari Tosa) stellt fest, dass der Fernseher in seiner Wohnung und der in seinem Café miteinander verbunden sind, allerdings mit einer Verzögerung von zwei Minuten. So kann der Junge man mit seinem Ich von zwei Minuten aus der Zukunft sprechen.
BEYOND THE INFINITE TWO MINUTES ist das beste Beispiel, dass Filme keine Millionenbudgets benötigen, manchmal reichen eine motivierte Theater-Gruppe, eine gute Idee und eine Handykamera. Obwohl der Film auf diese geringen Mittel reduziert ist, wurde hier ein sehr cleverer, aber auch spaßiger Film geschaffen.
Eines der spannendsten Gimmicks des Films ist die Inszenierung als One-Shot, selbstverständlich wurde hier und da digital nachgeholfen, trotzdem gibt es diverse lange Plansequenzen, in denen die Kamera nah an den Schauspieler*innen ist.
Aus der spannenden Idee wird einiges rausgeholt. Die Figuren beginnen mit der Zeit-Anomalie zu experimentieren, so wie es vermutlich jeder machen würde und versuchen die beiden Fernseher zum eigenen Vorteil auszunutzen. Damit bringt der 70 Minuten kurze Film eine Prise Gesellschaftskritik in die Handlung. Nebenbei werden philosophische Fragen eröffnet, die Figuren sprechen über Vorbestimmung, darüber ob wir einem bestimmten Weg folgen müssen, oder ob wir einen freien Willen haben.
Natürlich ist der Film nicht perfekt und einige Szenen werden auf Dauer redundant, weil wir sie durch verschiedene Zeitebenen immer wieder erleben, trotzdem ist BEYOND THE INFINITE TWO MINUTES einer der interessantesten Filme der letzten Jahre. Die Kreativität, die in diesen Film geflossen ist, hat mir wieder verdeutlicht, warum ich Filmfan bin.
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