Regie: Adam Wingard
Genre: Action, Science Fiction
Erscheinungsjahr: 2021
Godzilla gegen Kong! Fertig! Na gut, nicht ganz, drum herum gibt es noch folgende Rahmenhandlung: Nachdem sich Godzilla nun mit mehreren Monstern angelegt hat und die Menschheit vor Bedrohungen, wie dem riesigen Falter Mothra, oder dem dreiköpfigen Drachen Ghidorah, gerettet hat, gilt die Riesenechse für die Menschheit als Held. Seitdem gab es keine weiteren Zwischenfälle, der König der Monster hat sich friedlich verhalten, bis er sich schließlich dazu entscheidet eine Forschungseinrichtung, des weltweit agierenden Technikkonzerns Apex Cybernetics, zu zerstören. Godzilla wird zu einer der größten Bedrohungen, die die Menschheit je gesehen hat. Um eine Energiequelle zu finden, mit der man das Monster in Schach halten kann, wird nun ein Forschungsteam losgeschickt, um das Innere der Erde zu erforschen. Die so genannten Titanen, wie Kong, Godzilla, oder Ghidorah, stammen aus einer vergessenen Welt, der Hohlerde. Das Team benötigt allerdings einen kündigen Führer, durch das Labyrinth, und so schaffen de King Kong von Skull Island, in die Antarktis, wo es einen Eingang ins Innere gibt. Als Kong aus seinem Habitat entfernt wird, wittert Godzilla, dass es einen ebenbürtigen Gegner gibt und ein unerbittlicher Kampf entsteht.
„Godzilla vs. Kong“ ist mittlerweile der vierte Film des Monsterverse von Legendary Pictures, nach „Godzilla“, „Kong: Skull Island“, „Godzilla: King of Monsters“. Bei diesem Teil hat Adam Wingard Regie geführt, der bereits „You’re Next“ und „Blair Witch“ inszeniert hat.
Was erwartet man von einem Film der „Godzilla vs Kong“ heißt? Richtig! Zwei überdimensionale Monster, die sich Gegenseitig die Köpfe einschlagen und im Vorbeigehen ganze Städte zerstören. Genau das bekommt man bei diesem Film geliefert. Wir sehen brachiale Action, in denen sich die beiden Titanen nichts geben, es wird brutal aufeinander eingeschlagen, bis einer am Boden liegt und nicht mehr aufsteht. Besonders auf der Kinoleinwand hat man das Gefühl, ins Geschehen geworfen zu werden und jeder Schlag lässt den Kinosaal beben. Der Film fühlt sich an, wie eine Achterbahnfahrt, in der man sich immer wieder darauf freut, wenn die beiden Titanen aufeinandertreffen. Besonders der Kampf am Ende des Films macht riesigen Spaß, auch wenn man sich die Frage stellen kann, ob absichtlich in Hong Kong gekämpft wurde, weil China den Film mitfinanziert hat, oder ob es einfach nur ein Kong-Wortspiel sein soll.
Ein weiters Highlight des Films ist die Darstellung der Monster, selten hat man so realistische und detaillierte Versionen von King Kong und Godzilla gesehen. Besonders King Kong wirkt sehr lebensecht, obwohl es sich um einen gewaltigen Affen handelt, sehen wir ein emotionales Wesen, das weiß, dass es in Gefangenschaft lebt und sich nach Freiheit sehnt. Im Kampf sieht man den Schmerz in seinen Augen. Er baut darüber hinaus eine emotionale Verbindung zu einem gehörlosen Kind auf, dass er um jeden Preis schützen möchte.
Damit kommen wir aber auch zu der größten Schwäche des Films, die Menschen und die Rahmenhandlung. Es wird vermutlich niemand ins Kino gehen, um sich eine tiefgründige und logische Geschichte anzusehen, bei einem Titel wie „Godzilla vs. Kong“. Aber man hätte auf etwas Handlung verzichten können, um noch mehr Monsteraction zu präsentieren, denn da glänzt der Film. Es gibt im Prinzip zwei Handlungsstränge, zum einen ist da das Forschungsteam, dass mit Kong ins Erdinnere reist, besetzt mit Schauspieler*innen wie Alexander Skarsgard oder Rebecca Hall, zum anderen die Handlung um Millie Bobby Browns Figur, die einen Verschwörungspodcast hört und mit dem Verschwörungstheoretiker, gespielt von Brian Tyree Henry, versucht die Wahrheit über Apex herauszufinden. Der erste Handlungsstrang ist dabei noch ganz in Ordnung. Es ist verständlich, dass der Film in eine Handlung gegossen werden soll und man nicht einfach nur zeigen möchte, wie sich die beiden Monster zwei Stunden lang auf die Glocke hauen. Besonders die Präsentation der Hohlerde, in diesem Handlungsstrang, ist sehr fantasievoll und man möchte noch mehr davon sehen. Allerdings ist der andere Handlungsstrang überflüssig, wenn man darüber nachdenkt, hätte der Film ohne diesen Handlungsstrang und seine drei Akteure, wesentlich mehr Spaß gemacht. Jedes Mal, wenn wieder Millie Bobby Brown zu sehen ist, freut man sich auf das Ende des Abschnitts, um wieder Kong zu sehen. Die junge Schauspielerin schafft es in diesem Film, einer der schlechtesten Performances ihrer bisherigen Karriere hinzulegen. Ihre Figur soll als starke, unabhängige Frau etabliert werden, ist aber eine nervige, durchgeknallte Mitläuferin, die durch die Behauptungen eines Verschwörungspodcast, Straftaten begeht.
Besonders kritisch wird es, wenn man sich überlegt, dass hier einem Verschwörungsideologen eine Bühne gegeben wird und dieser mit seinen Theorien sogar recht hat. Wir sehen einen sympathischen Verschwörungsideologen und nicht den Wahnsinnigen, der er eigentlich sein müsste. Gerade in den aktuellen Zeiten, sendet das die falsche Botschaft
Teilweise ist die Handlung aber so bescheuert, dass es schon wieder Spaß macht. Der Film versucht, mit einem wissenschaftlichen Ansatz, die Titanen zu erklären und was man da die ganze Zeit hört, ist großer Nonsens. Man sitzt im Kino und muss über die ungelenken Erklärungsversuche der „Wissenschaftler“ lachen. Dadurch hat der Film aber seinen ganz eigenen Charme. Selbst wenn vieles an diesem Film Unsinn ist, wird man dann belohnt, wenn sich Kong und Godzilla gegenseitig auf die Rübe hauen und der ganze Saal dadurch erschüttert wird.
Bei „Godzilla vs Kong“ bekommt man genau das, was man erwartet und am Ende vielleicht noch ein bisschen mehr. Zwei riesige Biester verprügeln sich und zerstören dabei die komplette Umgebung. Zwar ist die Rahmenhandlung des Films völlig hirnrissig, trotzdem mach der Film großen Spaß. Mein Tipp: Schaut euch den Film unbedingt in einem Kino mit einer großen Leinwand an, so wird aus dem Film eine Fahrt im Vergnügungspark.
[Bild- und Videorechte liegen bei Warner Bros Pictures Germany]
Kommentar verfassen