(Staffel 1)
Showrunner: Michael Waldron
Genre: Abenteur, Fantasy, Action
Erscheinungsjahr: 2021
Loki (Tom Hiddleston) ist der nordische Gott des Schabernacks und der Streiche. So hat er seinem Bruder Thor und später den Avengers, als Widersacher gedient. Gerade als die Avengers den Kampf um New York gegen Loki, der eine Armee von außerirdischen Monstern befehligt hat, gewonnen haben und zurück nach Asgard bringen wollen, schafft er sich zu befreien und teleportiert sich möglichst weit weg aus dem Geschehen. Loki taucht irgendwo in der Wüste Gobi auf, und gerade als er den Nomaden, die ihn verwirrt beobachten, befehligt vor ihm niederzuknien, öffnet sich ein Portal. Loki steht vor einer Spezialeinheit, die ihn mit wenig Mühe außer Gefecht setzt. Es stellt sich raus, dass er es mit der TVA (Time Variant Authority) zu tun hat, die dafür sorgen sollen, dass der Lauf der Geschichte, wie vorgegeben stattfindet. Der Gott des Schabernacks hat allerdings seinen Pfad verlassen, was die Zeithüter, drei mächtige Wesen, die die TVA aufgebaut haben, wütend stimmt. So soll sich Loki nun für seine Taten verantworten, kurz bevor ihm der Prozess gemacht wird, hat einer der Agenten, namens Mobius M. Mobius (Owen Wilson), eine Idee. Warum die Fähigkeiten von Loki nicht nutzen, um jagt auf die Variante zu machen, die Mobius an der Nase herumführt?
„Loki“ ist nach „WandaVison“ und „Falcon and the Winter Soldier“, die dritte Serie des Marvel Cinematic Universe (MCU), die für Disney+ produziert wurde. Für den Fortlauf der großen Geschichte des MCU, haben diese Serien nun einen signifikanten Einfluss, im Gegensatz zu den Serien, die für Netflix produziert wurden. Auch „Loki“ merkt man an, dass hier der Funke für etwas Größeres entfacht wurde und man kann gespannt sein, was es sein wird.
Die Serie selbst ist eine sehr chaotische Serie, in der prinzipiell alles passieren kann. In einem Moment sitzen Loki und Mobius noch in der Cafeteria und unterhalten sich über Jetskis, in der nächsten Sekunde können sie sich schon im Jahr 79 n. Chr. befinden, um sich den Ausbruch des Vesuvs anzusehen. Die beiden Schauspieler haben dabei seine sehr gute Chemie und die Serie profitiert sehr stark von den Szenen, die die beiden zusammen haben. Der eine entspricht dem Klischee eines klassischen Behördenmitarbeiters, er ist sehr genau, sehr spießig und gibt sich mit wenig zufrieden. Auf der anderen Seite steht Loki, der das genaue Gegenteil verkörpert, er ist ein Lügner, der alles dafür geben würde zu herrschen. Da in der TVA keine Magie funktioniert, ist die einzige Waffe, die Loki hat, seine scharfe Zunge. Man kann sich also nie sicher sein, ob das was der Gott erzählt die Wahrheit ist, oder wieder eine Lüge.
Eine weitere Stärke der Serie, sind die interessanten neuen Figuren, die ins MCU eingeführt werden, allem voran Sylvie (Sophia Di Martino), die selber eine Variante ist und sich ihr Leben lang auf der Flucht vor der TVA befindet, oder auch Ravonna Renslayer (Gugu Mbatha-Raw), die die einzige Person ist, mit der die Zeitwächter sprechen. Man kann sehr hoffen, dass man auch zukünftig noch mehr von diesen Figuren sehen wird.
Die Serie hat eine ganz besondere Ästhetik, gerade wenn man Szenen in der Time Variant Authority betrachtet. Es wirkt wie eine US-Amerikanische Behörde der 1960er Jahre, es wird viel mit Akten gearbeitet, und man hat maximal Röhrenbildschirme. Das steht im krassen Kontrast zu der Technologie, mit der die Agenten, die Varianten quer über die Zeitline einsammeln. Es entsteht ein ähnlicher Charme, wie auch Serien wie „Doctor Who“ versprühen.
Grundsätzlich kann man sagen, dass es den Eindruck macht, dass Marvel-Studios sich ausprobieren wollen und vielleicht neue Wege gehen. Sowohl „Loki“ als auch „WandaVision“ sind beides Serien, die sehr abgedreht und kreativ sind. Wo man, in den 10 Jahren zuvor, immer solide Action-Blockbuster bekommen hat, die immer nach demselben Schema funktionieren, ist es schön mal was Neues zu sehen. Natürlich ist auch „Loki“ nicht ohne Schwächen, es gibt einige Logiklöcher, in denen Loki eine Situation, mit seinen Kräften, hätte lösen können, darauf wird dann aber bewusst verzichtet, um die Handlung interessanter zu Gestalten. Außerdem gibt es eine Folge, die man sich hätte sparen können, hier wandert Loki die ganze Folge über einen sterbenden Planeten.
Der größte Reiz von „Loki“ macht das Miträtseln aus, man fragt sich von Folge 1 an, wer die Zeithüter sind, auf wen Mobius jagt macht und wie alles miteinander verbunden ist. Deswegen ist es sehr schwer eine Kritik zu schreiben, ohne alles vorweg zu nehmen. Man kann aber auf jeden Fall sagen, dass Loki eine sehr interessante Serie ist, bei der sich ein Blick lohnt.
Für mich ist Loki eine wirklich tolle Serie geworden, mir gefällt die chaotische Welt, die innerhalb des Marvel Cinematic Universe aufgbaut wird und viel Potential für Neues bietet. Ich hoffe sehr, dass wir zukünftig noch mehr, von Mobius und Loki, zu sehen bekommen. Natürlich muss ich mir hier selbst eingestehen, dass ich ein Fan der Marvel Filme und Serien bin und deswegen sehr gnädig mit der Serie bin. Würde man mit „Loki“ ins MCU einsteigen, wäre es vermutlich maximal verwirrend. Deswegen: Schaut die Marvel Filme und dann die Serien, für mich war es immer eine große Freude und gerade „Loki“ öffnet neue Wege.
[Bild- und Videorechte liegen bei der Walt Disney Company]
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