SAMARITAN

Regie: Julius Avery

Genre: Action, Drama, Fantasy

Erscheinungsjahr: 2022

25 Jahre sind vergangen, seitdem der Superheld SAMARITAN die Bürger von Granite City beschützt hat. In einem Kampf mit seinem Widersacher Nemesis haben beide ihr Leben gelassen und die Stadt ist zu einem Ort der Kriminalität verkommen. Doch es gibt immer noch Menschen, die daran glauben, dass ihr damaliger Held noch lebt, so auch der 13-jährige Sam (Javon Walton), er hatte schon viele Theorien, wer der Held sein könnte. Weil er und seine Mutter immer kurz davor sind auf der Straße zu landen, wird Sam selbst zu einem Kleinkriminellen. Als er sich mit den Falschen anlegt, eilt ihm sein Nachbar Joe (Sylvester Stallone) zu Hilfe. Mühelos schlägt er die Verbrecher in die Flucht, hat Sam endlich seinen Helden gefunden?

Dass Filme über Superhelden, immer noch einer der größten Trends sind, ist kein großes Geheimnis, doch scheinbar wurde im Genre über Menschen mit göttlichen Fähigkeiten schon alles erzählt und jedes Stilmittel zu Hilfe genommen. Diesen Eindruck vermittelt auf jeden Fall SAMARITAN, ein Film, der mit seiner Grundidee erstmal eine sehr spannende Prämisse verfolgt. Der Film versucht die klare Abgrenzung zwischen „gut“ und „böse“ aufzuweichen und möchte uns Figuren präsentieren, die mehr sind als nur die eindimensionalen Abziehbildchen des klassischen Helden und Schurken. Dies scheint irgendwann mal die Grundidee gewesen zu sein, denn es wird immer wieder behauptet, dass die Charaktere vielschichtig sind, aber in Wirklichkeit sind sie noch größere Stereotype als in den großen Superhelden-Blockbustern.

Dabei wird eine unterhaltsame Geschichte erzählt, in der es um Gangs, Armut und Reue geht, die man aber leider sehr schnell wieder vergessen haben wird, da der Film nichts neues bietet. Vielmehr wirkt es so, als hätte Stallone auf seine alten Tage nochmal einen Superhelden verkörpern wollen. Er macht dabei wie immer einen soliden Job, es wird aber langfristig kein Film sein, an den man denken wird, wenn Stallone das Thema ist.

Der größte Pluspunkt ist eindeutig Pilou Asbæk, der hier den Gangsterboss Cyrus spielt. Er legt viel Energie in seine Rolle und wird zu einer nicht einschätzbaren Bedrohung. Er dominiert in seinen Szenen sodass andere Schauspieler*innen nur schwer gegen ihn ankommen, schade, dass er im späteren Verlauf eine Maske verpasst bekommt, die sein Schauspiel sehr einschränkt.

Wenn ihr einen Superhelden Film sehen wollt, der einfach so vor sich hinplätschern soll, einen Film zum Abschalten, dann könnte SAMARITAN genau richtig sein. Wenn ihr aber unterhalten werden und Spaß mit Helden haben wollt, ist doch immer noch Marvel die bessere Wahl.

[Bild- und Videorechte liegen bei Amazon Prime Video]