Willkommen bei Crispys Filmwelt. Ihr findet euch im Dschungel der Filme und Serien nicht mehr zurecht? Dann seid ihr hier genau richtig. Bei mir findet ihr unterschiedlichste Reviews zu Filmen und Serien.

Luca

Regie: Enrico Casarosa

Genre: Animation, Abenteuer

Erscheinungsjahr: 2021

Der Junge Luca (Jacob Tremblay) lebt mit seinen Eltern ein ganz normales Leben, sie haben ein kleines Häuschen, Luca kümmert sich um die Tiere und auch sonst scheint alles sehr friedlich zu sein. Allerdings sind Luca und seine Familie keine Menschen, sondern Unterwasser-Wesen, die von den Menschen an der Oberfläche als Seemonster bezeichnet werden. Als Luca an einem gewöhnlichen Tag die Fische auf die Weide führt, entdeckt er etwas ungewöhnliches im Seegras, einen Wecker. Während er sich diesen unbekannten Gegenstand genauer anschaut, bemerkt er noch weitere Fremde Gegenstände, die aus einem Boot gefallen sein müssen. Abgelenkt von den menschlichen Gegenständen übersieht er einen weiteren Jungen, der die Sachen einsammelt. Bei dem anderen Jungen handelt es sich um Alberto (Jack Dylan Grazer), der allein an der Oberfläche in einem Turm lebt. Sobald die Seebewohner nämlich nicht mehr mit Wasser in Berührung sind, verwandeln sie sich in ganz normale Menschen. Luca ist fasziniert von der Menschen-Welt und lässt sich von Alberto alles beibringen was er weiß. Die beiden neugierigen Jungs fassen den Entschluss sich eine Vespa zu besorgen, um mit ihr die Welt zu erkunden. Um Geld für die Vespa aufzutreiben nehmen sie im nahegelegenen Ort „Porto Rosso“ am jährlichen rennen Teil, dass aus drei Etappen besteht: Schwimmen, Pasta essen und Radfahren. Gemeinsam mit dem Menschenmädchen Guilia (Emma Berman), nehmen die an dem Cup teil. Allerdings darf niemand erfahren, dass sie Seemonster sind.


„Luca“ ist der neuste Film aus dem Hause Pixar, bei dem Enrico Casarosa Regie geführt hat. Für Casarosa ist „Luca“ der erste Spielfilm. Davor hat Casarosa nur den animierten Kurzfilm „La Luna“ gemacht, bei dem man stilistisch und inhaltlich sehr starke parallelen erkennen kann. Bei „La Luna“ sehen wir einen italienischen Jungen mit seinem Vater und Großvater, die aufs Meer rausfahren, um den Mond aufzuräumen. Klingt erstmal seltsam, aber schaut euch den Film an, es lohnt sich.
Enrico Casarosa war bei „Luca“ nicht nur der Regisseur, sondern auch der Drehbuchautor. Er selbst ist in Italien geboren worden, und ist mit Mitte Zwanzig nach New York gezogen. Seine Kindheitserinnerungen und Erfahrungen, verarbeitet er nun in seinem Film.

„Luca“ ist die Geschichte eines Sommers und kommt genau zur richtigen Zeit. Kurz bevor der Sommer richtig losgeht und die Menschen wieder anfangen zu verreisen, macht der Film schon mal große Lust auf Urlaub. Dass Pixar ein Studio ist, das es jedes Mal wieder schafft, uns mit seinen wundervollen Bildern zu verzaubern ist nichts Neues, aber hier übertreffen sie sich mal wieder. Man kann Italien nicht nur sehen, sondern förmlich fühlen. Wir sehen die satt grünen Wiesen und Bäume, das glasklare Wasser des Mittelmeers und können die Pasta quasi schmecken. Das Ganze wird untermalt von verträumten italienischen Gitarrenklängen. Die Stimmung des Sommers wird perfekt eingefangen und man fühlt sich selbst wieder wie ein Kind, dass in den Sommerferien in den Tag hineinlebt, neue Freundschaften schließt und ein sorgloses Leben genießt.

Dabei ist der Film nicht nur ein verträumtes Sommermärchen, sondern bietet wie alle Pixar-Filme eine tiefere Botschaft, die Kindern Werte vermittelt und Erwachsene tief berührt. Im Ort „Porto Rosso“ wird schon seine Generationen jagt auf die vermeintlichen Seemonster gemacht. Die Bürger des Ortes fürchten sich vor dem Fremden und wollen es lieber loswerden, als in den Dialog zu gehen. Was ist nun aber, wenn zwei Jungs wie Luca und Alberto in den Ort kommen und zeigen, dass man sich nicht vor ihnen fürchten muss? Damit liefert Pixar ein klares Statement gegen Fremdenfeindlichkeit und zeigt uns, dass es Falsch ist Vorurteile zu haben. Vielleicht wäre es besser, wenn wir unsere Furcht ablegen und uns einfach mit anderen Leuten unterhalten. Dann werden wir sehen, dass wir alle nur Menschen sind.

Inhaltlich Erzählt „Luca“ die Geschichte einer Freundschaft. Luca und Alberto lernen sich gerade kennen und werden dann unzertrennlich. Sie spinnen sich naive Pläne zurecht, wie es nur Kinder können und tauchen in ihren Tagträumereien ab. Sie wollen Abenteuer erleben und wünschen sich, dass der Sommer nie endet. Man merkt den beiden Hauptfiguren an, wie viel Herzblut Casarosa in sie gesteckt hat. Luca basiert auf dem jungen Enrico Casarosa und Alberto auf seinem besten Freund, der tatsächlich denselben Namen hat. Die beiden Jungen haben sich in ihrer Kindheit selbst als Außenseiter gefühlt und das verarbeitet er nun in seinem Film. Durch diesen realen Hintergrund wirken die Figuren alle sehr realistisch und (bis auf den Widersacher) handeln alle sehr nachvollziehbar, ob es jetzt Luca ist, der Abenteuer erleben will, seine Eltern, die sich Sorgen machen, oder die Bürger des Ortes, die von ihren Vorurteilen geprägt sind.

Alles in Allem hat Pixar mal wieder einen sehr schönen Film gezaubert. Wer sich mal wieder nach Urlaub sehnt, sollte sich diesem Film unbedingt anschauen, er ist wie ein Kurztrip ans Mittelmeer. Die Figuren sind liebenswert, der Film sieht unfassbar gut aus und man kann ihn mit der ganzen Familie sehen.

So! Genug geschrieben, bei der vielen Pasta in dem Film bin ich hungrig geworden.

Santa Mozzarella!

Bewertung: 8 von 10.

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