Regie: Florian Schmidt-Convey
Genre: Comedy
Erscheinungsjahr: 2018
Der ehemalige Daumen Wrestling Trainer „Coach Steve“ (Markus Giefing), hat vor 10 Jahren an seiner letzten Meisterschaft teilgenommen. Er und sein Schützling Lukas Niedevsky (Florian Convey) galten als die großen Favoriten des Wettbewerbs und haben, wie von allen erwartet, das Finale gewonnen. Die Freude war aber kurz, da kurze Zeit später Vorwürfe laut geworden sind, dass Steve und Luki Daumenfett benutzt haben sollen, was es dem Gegner unmöglich macht Lukis Daumen zu fixieren. Obwohl die beiden ihre Unschuld beteuern, wurde ihnen der Titel aberkannt und beide haben eine Daumen-Wrestling-Sperre von 10 Jahren bekommen.
10 Jahre später will Coach Steve wieder an einem Turnier teilnehmen, Daumen Wrestling ist sein Leben! Er sucht sich einen neuen Schützling, den „fürchterlichen Klaus“ (Peter White) und tritt bei aktueller Meisterschaft an. Was ihm nicht bewusst war, dass sein ehemaliger Widersacher King Gustl (Alexander Linhardt) auch wieder dabei ist. King Gustl hat damals dafür gesorgt, dass Steve gesperrt wurden und Gustl hat ebenfalls einen neuen Wrestler dabei, das „Lerberkäs-Monster“ Cyborg (Thomas Burianek).
Es gibt mittlerweile etliche Dokumentationen, über Sportarten wie Fußball, Basketball oder Football. Gerade in den letzten Jahren haben diese Dokus einen neuen Frühling erlebt, nicht zuletzt durch die Michael Jordan Serie „The Last Dance“. Warum aber nicht mal den unbekannteren Sportarten eine Bühne geben? Inzwischen hat doch jeder Fußballer seinen eigenen Film, wird das nicht mal langweilig? Wie wäre es zur Abwechslung mal mit Daumen Wrestling? Ja, richtig, Daumen Wrestling! Der Wettbewerb, den wir alle vom Schulhof kennen. Zwei Kontrahenten verschränken die vier Finger ihrer rechten Hand ineinander und versuchen mit dem eigenen Daumen den des Gegenübers zu Boden zu drücken. Schafft man es, diese Position für drei Sekunden zu halten, geht man als Gewinner aus der Runde hervor.
Mit diesem Thema befasst sich der Film „Die Rückkehr des Daumens“ aus dem Jahr 2018 vom österreichischen Regisseur Florian Convey. Der Film ist wie eine Dokumentation aufgemacht, beleuchtet aber fiktionale Handlung und fällt somit ins Genre der Mockumentary. Bekannte Vertreter sind Beispielsweise „This is Spinal Tap“, „Borat“ oder auch „Stromberg“. Besonders an „Stromberg“ erinnert „Die Rückkehr des Daumens“.
Im Zentrum der Handlung steht ein etwas kauziger Kerl, aber auch liebenswerter Kerl, der allen den Eindruck vermitteln möchte, dass er die Welt verstanden hat. Dadurch entstehen herrlich komische Situationen: Coach Steve trägt einen Verband um seinen rechten Daumen, als er vom Interviewer gefragt wird, wie es dazu kam erzählt er, dass er als früher als Maschinendreher gearbeitet hat. Eines Tages ist er bei der Arbeit an der Maschine eingeschlafen, wobei er im Schlaf die Maschine daumenwresteln wollte. Er hat sich schwer am Daumen verletzt und musste ins Krankenhaus. Als der Verband zwei Wochen später entfernt werden sollte, hatte er keine Zeit, danach hat sich dann niemand aus dem Krankenhaus gemeldet und der Verband ist eben seitdem drangeblieben.
Dies ist nur ein Beispiel der vielen absurd komischen Momente des Films. Darüber bietet der Film eine warmherzige Geschichte, über die langjährige Beziehung zwischen einem Trainer und seinem Schützling. Giefing und Convey spielen ihre Rollen nicht auf Hollywood Niveau, man nimmt ihnen aber doch die schwierige Beziehung ab, die ihre beiden Rollen haben. Ganz besonders Markus Giefing bringt den etwas seltsamen Coach, mit seiner trockenen österreicher Art, furchtbar lustig rüber, dass sich einige deutschsprachige Comedy-Größen eine Scheibe davon abschneiden könnten.
Natürlich ist „Die Erfindung des Daumens“ nicht der allerbeste Film und man merkt ihm die beschränkten Mittel an. Aber wenn man sich darauf einlässt bekommt man einen sehr lustigen und vor Allem besonderen Film geliefert.
Ich bin zufällig über diese Filmperle gestolpert und bin im Nachhinein sehr froh darüber. „Die Erfindung des Daumes“ ist ein extrem lustiger Film, den viel mehr Leute gesehen haben sollten, dementsprechend meine absolute Empfehlung. Aktuell gibt es den Film kostenlos bei Prime Video.
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