Willkommen bei Crispys Filmwelt. Ihr findet euch im Dschungel der Filme und Serien nicht mehr zurecht? Dann seid ihr hier genau richtig. Bei mir findet ihr unterschiedlichste Reviews zu Filmen und Serien.

Awake

Regie: Mark Raso

Genre: Action, Drama

Erscheinungsjahr: 2021

Jill Adams (Gina Rodriguez) ist eine ehemalige Militärmedizinerin und Drogensüchtige auf dem Weg der Besserung. Wegen ihres Suchtverhaltens hat sie das Sorgerecht für ihre beiden Kinder verloren, die nun bei der Großmutter leben. Um etwas Geld dazu zuverdienen stiehlt sie aus dem Labor des Colleges, an dem Sie als Nachtwächterin arbeitet Medikamente, um diese an einen Drogendealer zu verkaufen. Eines Morgens, nach einer Nachtschicht, sammelt sie ihre Kinder ein, um sie zur Schule zu bringen. Während sich Jill mit ihrem fast erwachsenen Sohn Noah (Lucius Hoyos) streitet, geht plötzlich der Motor des Autos aus und Jill verliert die Kontrolle. So wie es aussieht ist überall der Strom ausgegangen und so kommt es dazu, dass ein anderes Auto in das Fahrzeug der Familie rast und sie von der Straße in einen Fluss schiebt. Sie schaffen es gerade so sich aus dem Fahrzeug zu befreien und währen Jill und Noah gerade auftauchen, wird Matilda (Ariana Greenblatt) bereits von einem Polizisten erfolgreich wiederbelebt.

Es stellt sich raus, dass es keinen Strom mehr gibt, keine elektrischen Geräte lassen sich mehr benutzen. Als sie die Situation abwarten wollen bemerkt Jill, dass sie nicht mehr schlafen kann und Noah auch nicht, die einzige die noch einschläft ist ihre Tochter Matilda. Nicht nur Noah und Jill sind davon betroffen, so wie es aussieht kann fast niemand mehr schlafen. Aus Angst davor, dass an ihrer Tochter herumgeforscht wird, schnappt sich Jill ihre beiden Kinder und tritt die Flucht an und stößt dabei immer wieder auf Hindernisse.

„Awake“ ist ein Paradebeispiel für einen Film, der vom Netflix-Marketing Algorithmus geschaffen wurde und nicht viel mit kreativer Leistung zu tun hat. Was braucht man also? Es gibt eine Familie, mit der wir sympathisieren sollen: Die starke Mutter, die aber auch Probleme hat, der rebellische Sohn und die etwas naive Tochter. Klingt doch schon mal gut, oder? Dann brauchen wir noch eine spannende Handlung. Weltuntergangs-Szenarien, in denen die Protagonisten an ihre Grenzen gehen müssen, sind doch immer sehr beliebt. Am besten mit einem großen Mysterium, dass über der Handlung schwebt und unerklärlich ist. Mega spannend, oder?

Leider lautet die Antwort auf die Fragen bei diesem Film ganz klar „Nein!“. Dabei hätte der Film wesentlich interessanter sein können, wenn man sich auf die wesentlichen Dinge beschränkt hätte. Hätte man sich darauf konzentriert, wie es den Protagonisten geht, wenn Sie tagelang nicht schlafen, hätte ein guter Film entstehen können, stattdessen bekommen wir ein Mystery-Crime-Drama-Endzeit-Film, der so wirkt, als hätten zu viele Leute Mitspracherecht gehabt.

Nun könnte man vielleicht denken „Ja ok, dass ‚Awake‘ nicht der beste Film aller Zeiten wird, war ja zu erwarten, aber vielleicht reicht der ja für einen Film, den man mal so gucken kann, wenn man abschalten will.“, aber auch das passt leider nicht. Der Film ist so unfassbar langweilig, dann man einen Großteil der Handlung direkt nach dem Gucken wieder vergessen hat.  Darüber hinaus wird die Handlung regelmäßig so zurechtgebogen, dass der Eindruck entsteht, dass man nicht mehr wusste, wie man sonst vorankommen soll. Die Flucht der Familie, gestaltet sich zu Fuß natürlich sehr mühselig, deswegen bekommen sie trotzdem ein funktionierendes Auto (ist halt ein altes Auto mit weniger Elektronik). Zum Ende des Films kommt die Familie zu einem Labor, dass voll uns ganz mit Elektronik ausgestattet ist. Zwar werden solche Dinge immer erklärt, diese Erklärungsversuche wirken aber unglaubwürdig. Es gibt noch viel mehr Ungereimtheiten, die einfach integriert werden, um das Geschehen voranzutreiben, oder eine spannende Situation zu erzeugen. Dadurch wirkt der ganze Film sehr zerstückelt und wir sehen, wie schlecht das Drehbuch gewesen sein muss.

Es ist sehr Schade, wie in solchen Filmen talentierte Schauspieler*innen verbrannt werden. Gina Rodriguez hat spätestens im letzten Jahr mit „Kajillioaire“ bewiesen, wie viel Profil sie einer Rolle verleihen kann. Viel schlimmer ist es aber bei Jennifer Jason Leigh, die dieses Jahr bereits in zwei schlechten Netflix-Filmen eine Nebenrolle hatte und auf der anderen Seite mehrfach für Ihre Rolle in Tarantios „The Hateful Eight“ ausgezeichnet wurde. Neben „Awake“ hat Sie noch in dem furchtbaren „The Woman in the Window“ mitgespielt. Wahrscheinlich kann man den beiden aber wenig Schuld geben, wenn das Drehbuch und die Regie schlecht sind, können da auch die besten Schauspieler*innen nichts dran ändern.


„Awake“ ist einer der schlechtesten Filme, die ich dieses Jahr gesehen habe. Nachdem ich den Trailer gesehen hatte, fand ich die Idee wirklich spannend und als ich dann gesehen habe, dass der Film verfügbar ist, hatte ich sogar ein bisschen Vorfreunde. Da hat sicherlich reingespielt, dass ich gerade vor kurzem „Kajillionaire“ gesehen habe, in dem ich Gina Rodriguez hervorragend fand. Konnte ja keiner ahnen, dass Netflix hier so einen Schrott produziert. Ich frage mich wirklich, für wen solche Filme sein sollen. Wer soll solche Filme ernsthaft gut finden? Hält Netflix seine Zuschauer*innen für so minderbemittelt, dass man ihnen so ein minderwertiges Produkt vor die Füße werfen kann?

Auf jeden Fall ist mir das Schreiben zu „Awake“ sehr schwergefallen. Ich konnte mich kaum noch an etwas erinnern, weil der ganze Film so belanglos ist. Ich möchte wirklich allen abraten diesen Film zu gucken. Es gibt ja immer wieder Filme, die so schlecht sind, dass sie wieder Spaß machen, dazu gehört „Awake“ nicht. „Awake“ ist einfach nur langweilig und frustrierend.

Bewertung: 3 von 10.

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