Regie: James Mangold
Genre: Action, Drama
Ersceinungsjahr: 2017
25 Jahre nach den Ereignissen vom „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“ lebt der ehemalige X-Men, James „Logan“ Howlett (Hugh Jackmann), zurückgezogen im Exil in Mexico. Er versucht nicht aufzufallen und will als Chauffeur etwas Geld zu verdienen, damit er sich gemeinsam mit Professor Charles Xavier (Patrick Stewart), ein Boot leisten kann, um Ihre letzten Tage auf dem Meer zu verbringen. Beiden merkt man Ihr hohes Alter an, Logans Regenerationskräfte, lassen im Alter von 184 Jahren, langsam nach und auch der Professor verliert mit seinen 90 Jahren, ebenfalls die Kontrolle über seine Kräfte und wird damit zu einer potenziellen Gefahr, für alle in seiner Nähe.
Während einer Schicht in El Paso (Texas) wird Logan von Garbiela Lopez (Elizabeth Rodriguez) angesprochen, sie möchte Ihn anheuern, um sie und ein kleines Mädchen nach Oregon zu fahren. Die beide seinen in Gefahr und dort soll es einen sicheren Zufluchtsort gegen. Der ehemalige Superheld bekommt von Gabriela für diese eine Tour $50.000 geboten, lehnt aber ab, weil er mit den Problemen anderer nichts mehr zu tun haben möchte. Als er sich mit dem Professor darüber unterhält und Gabriela sich erneut bei Ihm meldet, fasst er den Entschluss den Auftrag doch anzunehmen, das Geld können sie gut gebrauchen. Bei der Frau angekommen, findet er nur noch Ihren leblosen Körper und von dem Kind gibt es keine Spur. Zurück bei Charles, merkt Logan, dass das Mädchen sich in Kofferraum versteckt hat und kurze Zeit später, stehen Söldner auf dem Gelände, die das Mädchen holen sollen. Als sie Laura (Dafne Keen) finden, macht diese allerdings kurzen Prozess mit den Söldnern, sodass Logan, Charles und Laura fliehen müssen.
„Logan“ ist der neunte und letzte Film, in dem Hugh Jackman den grummeligen Mutanten verkörpert. Wie bereits bei dem letzten Wolverine Solofilm, führt auch bei „Logan“ wieder James Mangold die Regie.
Leider hat die X-Men Reihe in den Jahren davor eher dadurch geglänzt, dass Sie maximal mittelmäßige Filme hervorgebracht hat und so waren die Fans sehr nervös, als es hieß, dass der letzte Film des „Wolverines“ sich an die sehr beliebte Comic-Vorlage „Old Man Logan“ anlehnen soll.
Glücklicherweise waren alle Befürchtungen unbegründet, denn bei „Logan“ handelt es sich um einen großartigen Film.
In den Jahren davor haben wir als Zuschauer*innen, Superheldenfilme bekommen, die locker leichtes Unterhaltungskino waren. Besonders bei den Filmen des „Marvel Cinematic Universe“, gab es bisher nur wenig Filme, die einen ernsten Ansatz hatten und wenn es dann mal zu einen schwierigen Moment kam, wurde dieser in der Regel durch einen Gag gebrochen. Natürlich gab es auch ein paar düstere Superheldenfilme („Man of Steel“, „Batman v Superman), das waren dann aber in der Regel keine guten Filme. Umso schöner zu sehen, dass es bei „Logan“ gelungen ist und einer der besten Superheldenfilme überhaupt entstanden ist.
Aber was mach diesen Film zu einem Meisterwerk?
Erstmal haben wir eine Figur, die sich seit Jahren zu einem Publikumsliebling entwickelt hat, auch wenn die „X-Men“ Filme, nicht die besten Filme waren, hat sich jede*r darüber gefreut „Wolverine“ zu sehen. Wir haben durch vorigen Filme gesehen, wie diese Figur gelitten hat, und was Ihn zu einem zynischen alten Mann gemacht hat. Der Film setzt sich außerdem sehr intensiv mit dem Verlust geliebter Menschen auseinander, gerade weil Logan alle Menschen, die ihm in seinem Leben wichtig waren, überlebt hat. Der einzige Freund, den er noch hat, ist der alte Professor, dem er nun auch bei seinem Lebensende zusehen muss.
Ein weiterer wichtiger Punkt, der den Film aus der Masse der Superheldenfilme hervorhebt, ist die Kompromisslosigkeit und Brutalität. Im Gegensatz zu dem meisten Superhelden-Filmen hat Logan ein „R-Rating“ bekommen (ab 16 Jahren in Deutschland). Andere Superhelden, schlagen ihre Gegner KO oder, weben sie in Spinnenfäden ein. Nicht aber „Wolverine“, wenn ihm jemand als Leder will, verliert derjenige schnell mal einen Arm, oder wenn es blöd läuft, auch mal seinen Kopf. Diese Momente scheut James Mangold in seinem Film auch nicht zu zeigen.
Und trotz der Brutalität und dem Zynismus, des in die Jahre gekommenen Mutanten, sehen wir trotzdem, die Heldenreise, nach der wir und alle so sehnen. In der Figur, die die Welt eigentlich schon aufgegeben hatte, steckt trotzdem noch Güte und Selbstlosigkeit. Er hilft einem kleinen Mädchen, in Sicherheit zu kommen und begibt sich dafür selbst in Gefahr, wie ein echter Held das eben so tut.
Dann kommt dazu, dass der Film sich auf das wesentliche konzentriert und sich nicht in unwichtigen Details verliert. Wo sich andere Genre-Vertreter in Andeutungen verlieren, um neue Filme vorzubereiten, oder neue Charaktere einzuführen, die zukünftig eine Rolle spielen sollen, konzentriert sich „Logan“ voll und ganz auf die eigene Handlung. Wir sehen eine Reise, mit verschiedenen Stationen, wovon keine Überflüssig wirkt, alles greift wie ein Uhrwerk ineinander und nichts an dem Film wirkt überflüssig.
Darüber hinaus sieht der Film einfach wahnsinnig gut aus. Wir sehen verschiedene Landschaftsaufnahmen der USA, zwischen Wüste, Wald und Gebirge, die alle atemberaubend schön aussehen. Die Kämpfe sind extrem gut durchchoreographiert, man fühlt als Zuschauer*in quasi den Schmerz, den die Figuren verspüren. Zusätzlich sehen die einzelnen Charaktere sehr glaubwürdig aus, besonders dem vernarbten Hugh Jackman, sieht man seine Last förmlich an.
Wenn man diese ganzen Zutaten nimmt, in einen Topf wirft und mit einer großen Prise Schwermut würzt, kommt ein großartiger Film wie „Logan“ dabei heraus.
Ich könnte noch viel mehr über diesen Film schwärmen, aber nicht ohne zu viel vom Inhalt preiszugeben. Dementsprechend möchte ich hier meine absolute Empfehlung aussprechen. Wenn ihr den Film noch nicht gesehen habt, solltet ihr diesen Text zu ende lesen und danach alles stehen und liegen lassen, zum nächsten Fernseher gehen, den Raum abdunkeln, die Anlage aufdrehen und die nächsten zwei Stunden genießen. Fans des Superhelden-Genres haben den Film vermutlich eh schon gesehen. Wer aber nicht so tief im Thema „X-Men“ drinsteckt, kann den Film trotzdem schauen, es gibt nur wenig verweise auf vorige Filme und „Logan“ steht für sich. Die wichtigsten Infos zu dem Film, stehen eigentlich oben in meiner Inhaltsangabe.
[Bild- und Videorechte liegen bei 20th Century Studios]
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