Regie:
Gerne: Science Fiction, Thriller
Erscheinungsjahr: 2021
Eine Frau (Mélanie Laurent) erwacht du dem Schlaf. Sie ist in einen Kokon eingesponnen, aus dem Sie sich mit aller Kraft befreien muss. Es ist dunkel, sie ist orientierungslos und weiß nicht wer Sie ist. So beginnt „Oxygen“ der neue Film von Alexandre Aja.
Nachdem die Frau sich aus dem Kokon gefreit hat bemerkt sie, dass Sie sich in einer Kryokapsel befindet. Wir sehen etwas, das wie ein Hightech-Sarg aussieht. Die Frau ist an etliche Kabel und Schläuche angebunden und überall sieht man Bildschirme, die über die Körperfunktionen der bisher namenlosen Frau informieren. Die Anzeige die schnell die Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist der Sauerstoffgehalt der Kryokapsel. Aktuell befindet sich der Sauerstoffgehalt bei 35% und bei dem aktuellen verbrauch wird die Luft in der nächsten Stunde sehr knapp werden.
Die Frau versucht einen Weg aus der Kapsel herauszufinden und kommt dabei in Kontakt mit der Künstlichen Intelligenz MILO, die die Lebenserhaltung überwacht. Durch MILO hat Sie die Möglichkeit mir der Außenwelt zu kommunizieren und über sein Interface auf das Internet zuzugreifen. So versucht Sie in Ihrer Verzweiflung die Polizei zu rufen, womit Sie auch Erfolg hat. Aber irgendwas scheint nicht zu Stimmen, im Hintergrund hört sie weitere Stimmen, die dem Polizisten Anweisungen geben. Was geht hier vor sich?
Als die Verbindung abbricht, fängt Sie an zu recherchieren, um rauszufinden wer Sie ist. Schnell findet Sie raus, dass Ihr Name Elizabeth Hansen ist und Sie Wissenschaftlerin ist. Wer hat Sie in diese Situation gebracht? Was ist hier los?
Es könnte alles sehr spannend sein, aber irgendwie geht dem Film schneller die Luft aus als seiner Hauptfigur. Wenn man ein paar Science-Fiction Filme gesehen hat, liefert Oxygen leider gar keine neuen Ansätze. Die Handlung ist sehr vorhersehbar und besonders der Twist des Films, ist etwas das man schon sehr häufig gesehen hat. Was ich normalerweise am Science-Fiction Kino liebe und was man besonders in kleineren Filmen findet, sind philosophische Fragen, die auf ein neues Level gehoben werden und zum Denken anregen. Ich denke da an Filme wie „Ex Machina“ von Alex Garland oder „Her“ von Spike Jonze, die immer noch neue Denkanstöße liefern, obwohl uns das Thema Transhumanismus, spätestens seit 1982 mit „Blade Runner“ begleitet. Leider kann „Oxygen“ hier nicht mithalten, es werden keine neuen Impulse geliefert. Man denkt nicht über den Film nach, sondern vergisst Ihn direkt wieder, wie so viele mittelmäßige Netflix Produktionen in letzter Zeit.
Dabei will ich aber nicht sagen, dass der Film schlecht ist, man kann Ihn sich gut angucken, mit einer Länge von 101 Minuten wird es auch nicht zu ausschweifend. Was ich besonders hervorheben möchte ist die Performance von Mélanie Laurent. Frau Laurent schafft es einmal das komplette Gefühlsspektrum abzudecken, von völliger Verzweiflung bis zur freudigen Euphorie.
Wirklich gestört hat mich das Verhalten der Künstlichen Intelligenz MILO. Der Film will uns weismachen, dass MILO für die Lebenserhaltung sorgen soll, hilft ihr aber nicht wirklich. Die Hauptfigur muss sich quasi selber um Ihr Überleben kümmern, kann über das MILO-Interface Maßnahmen einleiten, aber die KI kommt selber auf keine dieser Ideen, versucht sie stattdessen zwei Mal zu töten. In meinen Augen passt das nicht und ist nur ein billiger Trick, um künstlich Spannung zu erzeugen.
Leider kann ich „Oxygen“ nicht uneingeschränkt empfehlen. Wer immer schon mal sehen wollte, wie Mélanie Laurent in einen Sci-Fi-Sarg eingesperrt ist und sich die Seele aus dem Leib schauspielert ist hier sicher an der richtigen Adresse. Wer Lust auf einen guten Sci-Fi Film hat sollte vielleicht eher auf einen der oben genannten zurückgreifen, oder wer sich klaustrophobische Filme anschauen will, kann vielleicht nochmal „Kill Bill vol. 2“ oder „Buried“ mit Ryan Reynolds schauen.
[Bild- und Videorechte liegen bei Netflix]
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