SYSTEMSPRENGER

Regie: Nora Fingscheidt

Genre: Drama

Erscheinungsjahr: 2019

In Nora Fingerscheidts Gesellschaftsdrama begleiten wir das 9-jährige Mädchen Benni (Helena Zengel), dass von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht wird. Durch frühkindliche Traumata hat Benni ein impulsives und aggressives Wesen entwickelt. Sie ist wie eine tickende Zeitbombe, die kaum zu stoppen ist, sobald sie explodiert. Mit Micha (Albrecht Schuch) bekommt sie einen neuen Schulbegleiter an die Hand, einen, der sich normalerweise um straffällig gewordene Jugendliche kümmert.

Im Film bekommen wir nun einen frustrierenden Blick in die Welt eines Kindes, dass in unserer Welt keinen Platz findet. Weder ihre Eltern noch besondere Einrichtungen können die Gewaltausbrüche händeln und so wird sie zu einem SYSTEMSPRENGER, sie ist ein Mensch, für den es keine passenden Hilfsangebote gibt. Durch das Wechseln von Gastfamilien und Einrichtungen, gerät Benni dabei in eine Abwärtsspirale und verliert immer weiter den Halt. Trotz ihrer regelmäßigen Ausbrüche empfinden wir als Zuschauer*innen keine Abneigung gegenüber Benni, durch das großartige Schauspiel von Helena Zengel bekommen wir einen Blick in die Seele des Mädchens. Das Einzige was sie möchte ist zu Ihrer Mutter zurückzukehren, Benni ist schon in ihren jungen Jahren tief gebrochen und hat eine vernarbte Seele.

Ihr gegenüber steht mit Micha ein Betreuer, der alle Register zieht, damit Benni einen Weg in die Gesellschaft findet und ein halbwegs normales Leben führen kann. Anders als die anderen chronisch überlasteten Erzieher*innen nimmt er sich Zeit für das Mädchen.


SYSTEMSPRENGER ist erschütternd, traurig und lenkt unseren Blick auf gesellschaftliche Missstände. Ein wichtiger Film, den man gesehen haben sollte.