Willkommen bei Crispys Filmwelt. Ihr findet euch im Dschungel der Filme und Serien nicht mehr zurecht? Dann seid ihr hier genau richtig. Bei mir findet ihr unterschiedlichste Reviews zu Filmen und Serien.

Fear Street Teil 1: 1994

Regie: Leigh Janiak

Genre: Horror, Mystery

Erscheinungsjahr: 2021

In dem kleinen Ort Shadyside treibt erneut ein Killer sein Unwesen. Alle paar Jahre gibt es Morde, ganz normale Bürger drehen plötzlich durch und töten ihre Mitmenschen auf brutalste Weise. So auch im Jahr 1994. Nach ihrer Schicht in dem Buchladen, der städtischen Mall, will eine junge Frau gerade den Laden abschließen, als sie Geräusche hört. Später wird ihre Leiche dann von der Polizei gefunden und in der Presse wird erneut davon gesprochen, dass Shadyside die Mörder-Hauptstadt in den USA sei.

Durch einen Zufall geraten Deena (Kiana Madeira), ihr Bruder Josh (Benjamin Flores jr.), ihre Ex-Freundin Sam (Olivia Scott) und ihre Freunde Kate (Julia Rehwald) und Simon (Fred Hechinger) in das Visier des Killers. Sie versuchen den Killer nun zu entkommen, bis Sie irgendwann feststellen müssen, dass Sie es nicht einfach nur mit einem durchgeknallten Mörder zu tun haben, sondern etwas Übernatürliches involviert ist.

„Fear Street Teil 1: 1994“ ist der erste von drei Fear Street Filmen, die eine komplette Geschichte erzählen sollen. Die Besonderheit ist, dass die Filme jeweils mit einer Woche Abstand auf Netflix erscheinen. (Teil 1: 2. Juli 2021; Teil 2: 9. Juli 2021; 16. Juli 2021). Die Filme erzählen die Handlung nicht chronologisch, sodass wir erst einen Blick ins Jahr 1994 werfen, dann ins Jahr 1978 und abschließend ins Jahr 1666. Die Filme beruhen auf der Horror Jugendbuchreihe „Fear Street“ von R.L. Stine, in denen in jedem Band eine neue Geschichte erzählt wird. Wer jetzt bei „Jugendbuch“ denkt, dass es sich bei den Filmen um harmlose Geschichten handelt, irrt sich. Der erste Teil war bereits sehr brutal und hat dementsprechend in Deutschland eine Freigabe ab 18 Jahren bekommen.

Der Film erzählt eine klassische Horrorgeschichte, wie sie im Jahr 1994 in den Kinos hätte laufen können und es wird sich auf bekannte Filme des Horror Genres bezogen. Als wir am Anfang des Films sehen, wie eine junge Frau von einem Killer in einem schwarzen Gewand, mit einer weißen Maske gejagt wird, denkt man unweigerlich an Ghostface aus der „Scream“ Reihe. Der Film möchte uns regelmäßig daran erinnern, in welchem Jahr wir uns befinden und schwingt permanent die Retro Keule. Es werden immer wieder Songs aus der Zeit eingespielt, wir sehen Josh, wie er auf dem Super Nintendo „Castlevania“ spielt, oder die ersten Gehversuche im Internet macht. Teilweise ist das etwas zu viel, irgendwann denkt man sich, dass man nun verstanden hat in welchem Jahr man sich befindet.

Leider sind auch die Figuren nicht nachvollziehbar. Keiner der Charaktere fühlt sich wie eine echte Person an, jede Person wirkt, als wäre sie geschrieben worden und keiner der Held*innen ist liebenswert. Ganz im Gegenteil, die Hauptfigur Deena bleibt den ganzen Film über unsympathisch und es fällt sehr schwer sich mit ihr zu identifizieren, da sie über die komplette Laufzeit gemein und egozentrisch ist. Bei anderen Figuren merkt man, dass sie nur dazu da sind, den Plot voranzutreiben. Jede Figur hat Fähigkeiten, die zu einem Zeitpunkt der Geschichte benötigt werden, damit man nicht in eine Sackgasse gerät. So entsteht nie das Gefühl, als könnten die Protagonisten ernsthaft in Gefahr geraten. Am krassesten fällt das bei Josh auf: er ist nur dazu da, um uns Zuschauer*innen und den Figuren zu erklären was gerade passiert. Josh wird als der klassische Nerd charakterisiert, der sich glücklicherweise bereits vorher mit den Morden in dem Ort auseinandergesetzt hat, sodass er auf jede Frage eine Antwort hat. Bei solchen Figuren muss man sich fragen, ob die Autor*innen, der Zuschauerschaft nicht mehr zutrauen.

Es gibt noch wesentlich mehr Kritikpunkte, der Film ist beispielsweise viel zu dunkel, sodass man teilweise nichts erkennt, die Kulissen sehen sehr nach Studio aus, wodurch sich die Welt sehr klein anfühlt und auch die Beweggründe des Killers sind teilweise einfach unlogisch. Trotzdem war der Film eine kleine positive Überraschung. Man denkt, dass man erkannt hat, wer aus der Gruppe zuerst getötet wird und wer am Ende übrigbleibt, der Film erfüllt die Erwartungen aber nicht, sondern bewegt sich in eine andere Richtung. Zu beginn denkt man, dass man es mit einem einfachen Killer zu tun hat, irgendwann wird aber klar, dass etwas Übernatürliches die Finger im Spiel hat, wodurch ein Bezug in die Jahre 1978 und 1666 hergestellt wird. Hier wird ebenfalls mit unseren Erwartungen gespielt. Durch die vielen Bezüge die „Fear Street“ zu anderen Horror-Filmen herstellt, denken wir, dass wir den Film durchschauen, bis zum Ende bleibt er aber überraschend. So hat der Film zum Schluss sogar Spaß gemacht und man freut sich auf die beiden Fortsetzungen, die in den nächsten Wochen folgen. Wenn man Netflix eines zugestehen muss, dann dass sie wissen, wie man die Zuschauer*innen neugierig auf mehr macht.

„Fear Street Teil 1: 1994“ ist sicher nicht der beste Horror-Film, den man auf Netflix finden kann, allerdings ist es doch ein kurzweiliger Spaß. Der Film hat einige Schwächen und ist teilweise unlogisch, wenn man darüber hinwegsehen kann, wird man aber eine gute Zeit mit dem Film haben. Gerade für Einsteiger ins Horror-Genre kann sich der Film lohnen, es gibt einige Schreckmomente, man fühlt sich aber trotzdem nicht wie in der Geisterbahn und die Handlung ist interessant genug, dass man miträtselt. Wer allerdings schon viele Horror-Filme gesehen hat wird sich wahrscheinlich eher langweilen

Bewertung: 6 von 10.

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