Regie: Leigh Janiak
Genre: Horror, Mystery
Erscheinungsjahr: 2021
Deena (Kiana Madeira) und ihr Bruder Josh (Benjamin Flores Jr.) haben gerade eine Nacht voller Horror hinter sich. Der Schrecken hat aber noch kein Ende. Deenas Freundin Sam (Olivia Scott Welch) ist nach wie vor besessen von dem Geist der Hexe Sarah Fier, die im Jahr 1666 dem Ort Shadyville gehängt wurde. Alle paar Jahre ergreift der Geist Besitz von Menschen der Stadt, die dann eine blutige Spur der Verwüstung hinterlassen. Im Jahr 1978 gab es allerdings eine Überlebende, zu der die beiden Geschwister nun Kontakt aufnehmen. Christine Berman (Gillian Jacobs), war in ihrer Jugend in Camp Nightwing, in dem ein Teilnehmer durchgedreht ist und andere Jugendliche mit seiner Axt getötet hat. Christine erzählt den Beiden ihre Geschichte und schnell wird klar, dass sie es mit derselben Bedrohung zu tun haben.
Im Sommer des Jahres 1978 hat Christine den Sommer gemeinsam mit ihrer Schwester und anderen Freunden im Camp verbracht. Es sollte eigentlich eine Ablenkung von den Sorgen des Alltags werden, nachdem ihr Vater verschwunden ist und ihre Mutter mit dem Trinken angefangen hat, hätten die beiden Schwestern Ziggy (Sadie Sink) und Cindy (Emily Rudd) einen schönen Sommer gebrauchen können. Leider kam es anders als erwartet und die beiden Schwestern müssen vor einem axtschwingenden Killer fliehen.
„Fear Street Teil 2: 1978“ ist der zweite von drei Teilen der „Fear Street“ Filme. Die drei Filme erscheinen in einem wöchentlichen Turnus auf Netflix. Am 16.07.2021 folgt mit „1666“ der letzte Teil, in dem die Handlung zu einem Ende geführt wird. Auch bei diesem Film hat wieder Leigh Janiak Regie geführt und einen wesentlich interessanteren Film als Teil 1 abgeliefert.
So wie es sich bei Teil ein zu einem großen Teil um eine Hommage an „Scream“ gehandelt hat, dient hier „Freitag der 13.“ als Vorlage. Wir befinden uns in beiden Filmen im Sommercamp und ein Teilnehmer entwickelt sich zum wahnsinnigen Killer. Besonders überraschend ist dabei, wie der Killer entsteht, eine Entwicklung, die man nicht kommen sieht. Auch wenn man aus dem ersten Teil weiß, wer die eigentliche Bedrohung ist, kommt doch eine gewisse Spannung auf und man weiß nicht was passiert. Besonders spannend ist, dass uns von Gillian Jacobs angekündigt wird, dass ihre Schwester stirbt, wir wissen aber über die komplette Handlung nicht, welche Schwester Gillan Jacobs war, da sie mittlerweile einen anderen Vornamen nutzt.
Eine große Stärke ist die Interaktion zwischen den beiden Schwestern. Beide könnten nicht unterschiedlicher sein. Cindy ist ein braves Mädchen, dass sich versucht an die Regeln zu halten und keine Grenzen zu übertreten, sodass es teilweise schon krankhaft wirkt. Ihre Schwester Ziggy ist zynisch und versucht Chaos zu stiften, sie hat keine Lust auf das Sommercamp und ist frustriert von ihren Mitmenschen. Was erst unsympathisch erscheint, wird später als Schutzmechanismus erklärt, den beide sich aufgebaut haben, um den Schmerz zu verkraften, den sie durch den Ärger zuhause habe. So entstehen zwei vielschichtige Hauptfiguren, die man nicht erwartet hätte.
Auch Teil 2 ist wieder ein Film, der eingefleischte Horror-Fans wahrscheinlich nicht begeistern kann, allerdings bekommt man hier erneut einen sehr soliden Film, für Einsteiger ins Genre. Der Film bietet genug Grusel, um eine unheimliche Atmosphäre aufzubauen, überfordert Neulinge aber nicht mit zu vielen Schreck-Momenten.
Leider ist auch dieser Film wieder viel zu dunkel. Selbst wenn man die Helligkeit des Fernsehers aufdreht, hat man teilweise große Schwierigkeiten zu erkennen was gerade passiert. Da hört man nur noch, wie der Killer mit seiner Axt auf seine Opfer einschlägt, erkennt aber nur schemenhaft was gerade los ist.
Außerdem bombardiert uns auch dieser Film wieder mit etlichen Songs aus der Zeit, durch den Titel und die Stimmung wird relativ schnell klar, dass man sich in den 1970er Jahren befindet, da muss man nicht noch drei man „Carry on my Wayward Son“ hören. Schon im ersten Teil wurde uns zu oft vor Augen gehalten in welchem Jahr wir uns befinden. Allerdings kann man jetzt gespannt sein, wie die Songauswahl für das Jahr 1666 aussehen wird.
„Fear Street Teil 2: 1978“ ist für mich, der bessere von beiden Filmen. Uns wird ein grundsolider und teilweise sehr spannender Horrorfilm geliefert, der Elemente verschiedener Vorlagen vermischt und eine nette Geschichte erzählt. Wer schon viele Horrorfilme gesehen hat, ist vermutlich nicht die Zielgruppe für den Film, alle anderen können aber mal einen Blick wagen. Ich freue mich auf jeden Fall auf das große Finale im Jahr 1666.
[Bild- und Videorechte liegen bei Netflix]
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