Regie: Valeri Milev
Genre: Action, Comedy, Horror
Erscheinungsjahr: 2019
Die Welt nach dem dritten Weltkrieg. Um den Krieg zu gewinnen, hat die amerikanische Regierung Versuche angestellt, Super-Soldaten zu kreieren. Die Wissenschaftler haben sich an einem widerstandfähigen Hybriden aus Mensch und Schwein probiert, das Resultat waren die Muzzles. Diese neue Spezies hat es geschafft, sich aus der Gefangenschaft zu befreien und die Menschheit fast komplett auszulöschen. Es gibt nur noch wenige Widerstandskämpfer, deren bestreben es ist die Königin der Muzzles zu töten, eine riesige Mutantin, die dafür sorgt, dass die Schweine-Menschen sich so rasant ausbreiten. Einer, der Rache an den Muzzles nehmen will, weil diese seinen Adoptivvater umgebracht haben, ist Rob Justice (Timur Turisbekov). Rob ist ein unerschrockener Kopfgeldjäger, der seinen Lebensunterhalt mit dem Töten von Muzzles bestreitet. Nun soll er aber für die Regierung die Königin finden und die Welt retten.
„Bullets of Justice“ ist ein kasachisch-bulgarischer Trash-Action-Horror-Film, bei dem Valeri Milev Regie geführt und gemeinsam mit dem Hauptdarsteller, Timur Turisbekov, das Drehbuch geschrieben hat. Der Film ist als Fortsetzung für einen Clip entstanden, den Turisbekov gedreht hat und war eigentlich als Pilotfilm für eine Serie gedacht, die bisher nicht entstanden ist.
Wie oben beschrieben handelt es sich um einen Trash-Film, der als Trash-Film geplant wurde. Bei den Horror-Filmen der letzten Jahrzehnte, sind viele solcher Filme unbewusst entstanden, die Beteiligten hatten eine Vision hatten, mussten aber mit wenigen Mitteln auskommen. Bei „Bullets of Justice“ verhält sich das etwas anders, der Film ist bewusst schlecht in Szene gesetzt, mit dem Ziel, dass damit ein charmanter, witziger Film entsteht. Leider sind Milev und Turisbekov hier über das Ziel hinausgeschossen und es ist ein unerträglicher, uninspirierter und langweiliger Film entstanden. Das geht schon bei der Story los: es ist schwierig inhaltlich auf die Geschichte einzugehen, da die Handlung des Films so konfus ist, dass man nicht weiß, wo man ansetzten soll. Die Inhaltsangabe oben, fasst nur grob die Rahmenhandlung zusammen, denn darüber hinaus gibt es noch Teleportationen, Cristiano Ronaldo, einen Schönheitswettbewerb und aus irgendeinem Grund sehr viel Geschlechtsverkehr. In Kombination könnten diese Elemente ein sehr lustiges Gesamtbild ergeben, wenn man es richtig gemacht hätte. Der Film ist wie ein unangenehmer Fiebertraum, bei dem man sich freut, wenn er endlich vorbei ist.
Neben der völlig überdrehten Handlung, haben es Milev und Turisbekov geschafft, sich die schlechtesten Schauspieler*innen zu holen die sie finden konnten. Niemand wirkt motiviert und es erweckt teilweise den Eindruck, als würden die Darsteller*innen ihre Texte ablesen. Der einzige Schauspieler, der professionell wirkt ist Danny Trejo. Trejo ist selbst nicht für die tiefgründigsten Rollen bekannt, in den meisten Filmen verkörpert er den muskulösen Actionhelden. Das macht er dann allerdings auch mit kompletter Hingabe, Danny Trejo macht eigentlich immer Spaß. Das Problem bei „Bullets of Justice“ ist allerdings, dass Trejo nicht mal fünf Minuten im Film vorkommt, obwohl er die größte Figur auf dem Plakat ist. Man kann natürlich nachvollziehen, dass versucht wurde, mit dem bekanntesten Schauspieler zu werben, trotzdem wird man unter Vortäuschung falscher Tatsachen in den Film gelockt und wundert sich dann, wenn Trejo nach wenigen Minuten erschossen wird.

Am schlimmsten an dem Film sind aber die Effekte. Wenn man schon einen Trash-Film dreht, sollte man wenigstens auf praktische Effekte setzten, so können dann charmante Filme wie „Psycho Goreman“ entstehen, die eine Hommage and das Horror-Kino der 1980er Jahre sind. Bei „Bullets of Justice“ sind die meisten Effekte allerdings digital entstanden und sehen extrem billig aus. Besonders störend ist das digitale Blut, in den vielen Schusswechseln, oder wenn man auf den ersten Blick erkennt, wo die Schweinemaske der Muzzles anfängt. Es wurde sich nicht mal Mühe gegeben, den Film wenigstens ein bisschen glaubwürdig erscheinen zu lassen. Man kann sich außerdem Fragen, wem hier die Kamera in die Hand gedrückt wurde. Selten hat man eine so schlechte und vor allem faule Kameraarbeit gesehen. Anstatt mit der Kamera näher ans Geschehen zu gehen, wurde sich mehrfach dazu entschieden einfach in der Post-Produktion digital ranzuzoomen. Das Resultat ist unscharfe Bilder, in denen sich nichts bewegt. Diese Bilder sind noch verwaschener als der Rest des Films.
Wenn ihr etwas Schlimmes getan habt und euch dafür bestrafen wollt, dann macht euer Handy aus, holt euch „Bullets of Justice“ und schaut ihn in Dauerschleife an. Ansonsten lasst die Finger von diesem furchtbaren Film. Ich hatte die Hoffnung einen kurzweiligen Trash-Film à la „Psycho Goreman“ zu sehen, stattdessen war ich überrascht, wie lange sich 80 Minuten anfühlen können.
[Bild- und Videorechte liegen bei der Busch Media Group]
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