Willkommen bei Crispys Filmwelt. Ihr findet euch im Dschungel der Filme und Serien nicht mehr zurecht? Dann seid ihr hier genau richtig. Bei mir findet ihr unterschiedlichste Reviews zu Filmen und Serien.

Frankenhooker

Regie: Frank Henenlotter

Genre: Comedy, Horror, Science Fiction

Erscheinungsjahr: 1990

Wir alle kennen die Geschichte von „Frankensteins Monster“: Ein verrückter Wissenschaftler will Leben erschaffen und baut sich aus Leichenteilen einen neuen Menschen. Diesen will er dann, mit der Kraft der Wissenschaft, zum Leben erwecken. Bei Dr. Frankenstein lässt sich der junge Elektroniker und ehemalige Medizinstudent, Jeffrey Franken (James Lorinz) inspirieren. Als er seine Verlobte Elizabeth (Patty Mullen), bei einem Unfall mit einem automatisierten Rasenmäher (den er gebaut hat) verliert, beschließt er, sie wieder zum Leben zu erwecken. Er stiehlt ihren Kopf vom Tatort und bewahrt diesen, in einem Serum aus Östrogen und Blut auf. Der Tüftler überlegt sich, wie er einen neuen Körper für seine Geliebte schaffen kann, bis er durch einen Bericht im Fernsehen, auf die Prostituierten in New York City aufmerksam wird. Er will die perfekte Frau finden, um ihren Körper für Elizabeth zu verwenden, doch es läuft anders als geplant.

„Frankenhooker“ ist eine absurde Trash-Comedy Perle, bei der Frank Henenlotter Regie geführt hat. Der Film nimmt sich zu keiner Zeit ernst und will seinen Zuschauer*innen einfach eine gute Zeit bereite. Der Film beginnt damit, dass Jeffrey auf dem Küchentisch an einem Gehirn, mit einem Auge experimentiert, währen seine zukünftige Schwiegermutter einen Krautsalat zubereiten möchte. Niemand beachtet, das seltsame Hobby des verrückten Wissenschaftlers. Das zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Film und es gibt diverse solche grotesken Momente. Um sein Gehirn zu stimulieren, nimmt sich Jeffrey beispielsweise einen Bohrer und bohrt sich in den Kopf. Erst dadurch kommt er auf die Idee, Prostituierte für den Körper seiner Verlobten zu nehmen.

Der Film kommt komplett mit praktischen Effekten aus, fast alles was wir sehen, sind handgemachte Requisiten (bis auf die Blitze, die Frankenhooker zum Leben erwecken). Dadurch bekommt der Film einen einzigartigen Charme. Auch wenn man den abgetrennten Körperteilen auf den ersten Blick ansieht, dass sie nicht echt sind, wurde doch mit sehr viel Liebe zum Detail gearbeitet. In den verschiedenen Sets findet man etliche Kleinigkeiten, für die sich das genaue Hinschauen lohnt. Jeffrey hat beispielsweise ein riesiges, radioaktives Uran-Fass in seiner Garage, dass sich, wie selbstverständlich, im Hintergrund befindet.

Da es sich um einen Trash-Film handelt, hat der Film auch ein paar Schwächen. Man hätte von dem Film mehr abgetrennte Körperteile und Kunstblut erwarten können, da der Film eine Altersfreigabe von 18 Jahren in Deutschland hat. Beim Schauen wird einem aber schnell klar, dass die Altersfreigabe nicht durch die Gewalt zustande kam, sondern durch die viele Nacktheit im Film. Jeffrey kann die Prostituierten selbstverständlich nicht darum bitten, ihre Körperteile zu bekommen, sondern muss sich einen Vorwand überlegen. So bezahlt er sieben Frauen, um einen Schönheitswettbewerb zu veranstalten. In einem Hotelzimmer misst er die Frauen, um die beste Kandidatin für seine Zwecke zu finden. In dieser skurrilen Szene sehen wir Jeffrey, in einem Arztkittel, zwischen sieben nackten Frauen. Man kann sich hier Fragen, ob es wirklich notwendig war, sich so sehr auf nackte Frauen zu konzentrieren, oder ob es dem Film nicht besser getan hätte etwas mehr Horror zu zeigen. Zusätzlich braucht der Film lange, bis er in die Gänge kommt. Die erste Hälfte des Films, sehen wir fast nur dabei zu, wie Jeffrey Pläne schmiedet, aber sonst passiert nichts.

Trotz der Kritik macht der Film aber großen Spaß. Über die Laufzeit von knapp 85 Minuten, sehen wir urkomische Momente, die selbst 31 Jahre nach der Entstehung des Films noch wunderbar funktionieren. Auch handwerklich ist der Film sehr solide. Aus vielen Trash-Filmen, gerade aktuelleren, kennt man es, dass die Kameraführung extra schlecht ist, oder sich keine Mühe bei den Effekten gegeben wurde. Dadurch wird das bloße Schauen der Filme zur Belastungsprobe für die Augen und den Geist. „Frankenhooker“ macht diese Fehler nicht und so kann man eine sehr gute Zeit mit diesem Film haben.

Für alle Fans von B-Movies ist „Frankenhooker“ ein Muss. Der Film macht großen Spaß und hat direkt in den ersten Minuten sehr gute Gags. Natürlich bekommt man hier kein Meisterwerk geliefert, aber wer erwartet das schon von einem Film, mit so einem Titel. Gebt dem Film eine Chance, ihr werdet es nicht bereuen.

Bewertung: 6 von 10.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: