Regie: Doug Liman
Genre: Science Fiction, Action, Abenteuer
Erscheinungsjahr: 2021
Wir befinden uns im Jahr 2257 n. Chr., Todd Hewitt (Tom Holland) lebt in der Siedlung Prentisstown, auf dem Planeten den die Menschheit „New World“ nennt. Todd hat sein ganzes Leben auf diesem Planeten verbracht und ist bei seinen Ziehvätern Ben (Demiàn Bichir) und Cillian (Kurt Sutter) aufgewachsen. Seine Mutter und alle anderen Frauen, wurden in einem Krieg gegen die Ureinwohner des Planeten, die Spackle, getötet. In diesem Krieg, so wird berichtet, wurden die Männer von Prentisstown mit einem Virus infiziert. Durch dieses Virus werden die Gedanken aller Männer sichtbar und umschwirren, wie eine Wolke, deren Köpfe. Todd hat große Probleme damit seine Gedanken zu verbergen und so können ihn die Bewohner der Siedlung lesen, wie ein Buch. Eines Tages passiert etwas Ungewöhnliches, eine Raumkapsel stürzt auf den Planeten ab und Todd findet diese im Wald. An Bord gibt es eine Überlebende. Viola (Daisy Ridley) ist die erste Frau, die Todd seit dem Tod seiner Mutter sieht. Todd berichtet dem Bürgermeister (Mads Mikkelsen), von seinem Fund und die junge Frau wird gefangen genommen. Scheinbar hat er finstere Pläne mit der Raumfahrerin und so ergreifen Todd und Viola die Flucht.
„Chaos Walking“ ist der neuste Film von Doug Liman, der vor allem Bekanntheit durch „Die Bourne Identität“, oder „Mr. & Mrs. Smith“ erlangt hat. Sein neuster Film ist die Adaption des Jugendbuches „New World: Die Flucht“ von Autor Patrick Ness. Scheinbar wurde hier der Versuch unternommen, auf den Zug der sehr erfolgreichen Jugendbuch-Verfilmungen aufzuspringen, allerdings knapp zehn Jahre zu spät. Vermutlich hat man sich auf die Starpower von Tom Holland (Spider-Man) und Daisy Ridley (Rey aus „Star Wars“ 7-9) verlassen und dann am Drehbuch gespart. Das Resultat ist ein furchtbar langweiliger 08/15-Young-Adult-SciFi-Film.
Grundsätzlich verfolgt der Film eine sehr Interessante Idee: Wie wäre es, wenn wir unsere Gedanken nicht von dem/der Gegenüber verbergen können. Oder wie können wir dies zu unserem Vorteil nutzen. So denkt Todd zu Beginn des Filmes an eine Schlange, um ein Abbild eben dieser mit seinen Gedanken zu erzeugen. Leider wird mit dieser Fähigkeit in dem Film sehr unkreativ umgegangen. Es beschränkt sich darauf, dass die Männer Wände, oder Abbilder von anderen Personen erzeugen. Abgesehen von der Schlange, sehen wir sonst keinen kreativen Einsatz dieser Fähigkeit. Darüber hinaus nimmt „The Noise“, wie sie diese Gedankenwolke nennen, jegliche Nuance aus dem Schauspiel von Tom Holland. Jegliche Emotion, die der Schauspieler sonst über Veränderungen der Mimik erzeugen würde, werden in diesem Film touretteartig durch sein Noise ausgesprochen. Es ist wirklich schade, da Ridley und Holland eine gute Chemie haben, diese, durch ein furchtbares Drehbuch, aber nicht richtig ausleben können. Besonders ärgerlich ist es für Daisy Ridley, die nach der schrecklichen „Star Wars“ Trilogie, nur wieder in einem maximal mittelmäßigen Film mitspielt. Man kann der Schauspielerin nur bessere Rollen wünschen.

Das schlimmste an dem Film ist die Handlung. Selten hat man eine so uninspirierte und vor allem lieblose, Romanverfilmung gesehen. Die Geschichte ist so vorhersehbar, dass den ganzen Film keine Spannung aufkommt. Dabei werden potenziell Interessante Figuren etabliert. Wir sehen beispielsweise einen durchgeknallten Priester, dessen Gedanken sich permanent um Gott und Sünde drehen. Diese Figur, wird dann aber zu einem profillosen Schurken. Zusätzlich gibt es in dem Film eine Wendung, die man schon meilenweit kommen sieht. So macht der Film einfach keinen Spaß. Der Film schafft es nicht mal eine interessante Science-Fiction Welt zu präsentieren. Die Protagonisten laufen durch die immer selben Wäldern, die Handlung hätte genauso gut auf der Erde angesiedelt sein können. Selbst die Ureinwohner des Planeten bekommt man nur einmal zu sehen, obwohl diese fremden Wesen sehr interessant sein könnten.
Am fragwürdigsten finde ich die Aussage des Films. Nur Männer sind von dem Noise betroffen, aber was soll uns das sagen? Frauen haben ihre Gedanken besser unter Kontrolle? Nur Männer haben eine Seele? Weibliche Gedanken sind zu komplex? Wie man es auch dreht und wendet, das Resultat ist immer, dass Frauen und Männer komplett unterschiedliche Wesen sind. Eine sehr fragwürdige Botschaft.
„Chaos Walking“ ist ein Film, den man sich definitiv sparen kann. Es wurde hier versucht in die Fußstapfen von „Maze Runner“ oder „Die Tribute von Panem“ zu treten, allerdings ohne Erfolg. Der Film ist wahnsinnig langweilig und man bekommt nichts zu sehen, was nicht in anderen Filmen schon mal besser gemacht wurde. Schaut euch lieber nochmal die oben genannten Reihen an, damit werdet ihr mehr Spaß haben.
[Bild- und Videorechte liegen bei StudioCanal]
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