Regie: Peter Thorwart
Genre: Action, Horror
Erscheinungsjahr: 2021
Nadja (Peri Baumeister) und ihr Sohn Elias (Carl Anton Koch), sind auf dem Weg von Düsseldorf nach New York. In den USA soll es eine Behandlung für die Krankheit geben, mit der Nadja seit Jahren zu kämpfen hat. Voller Hoffnung begeben sich die beiden ins Flugzeug, ohne zu wissen, dass sie in eine Entführung geraten werden. An Bord des Flugzeugs, befinden sich einige Kriminelle, die ihre eigenen Pläne mit dem Flugzeug verfolgen und es kurzerhand in ihre Kontrolle bringen. Die Gauner haben jedoch nicht mit Nadja und ihrer Kondition gerechnet, die sie für alle im Flugzeug zu einer großen Gefahr macht. So entsteht ein blutiger Kampf ums Überleben.
Gar nicht so einfach, über den Film eine Inhaltangabe zu schreiben, ohne den großen Twist vorweg zu nehmen. Wer sich voll und ganz von dem Film überraschen lassen will, sollte an dieser Stelle nicht mehr weiterlesen, da es ein paar kleine Spoiler in der Kritik geben wird. Ihr seid hiermit gewarnt.
„Blood Red Sky“ ist der neuste Film des deutschen Regisseurs Peter Thorwarth, der vorher eher für Filme wie „Nicht mein Tag“ oder „Der letzte Bulle“ bekannt war, aber auch Anfang der 2000er Musikvideos für die Beatsteaks oder Die Toten Hosen gemacht hat. Nun wagt er sich an ein neues Genre und probiert sich an einem Action-Horror-Film. Thorwarth hat es geschafft einen sehr soliden Film zu inszenieren, der bis zum Ende immer wieder überraschende Wendungen parat hält.
Für alle, die es bis hier hin noch nicht wussten, die Krankheit, an der Nadja leidet ist Vampirismus. Als Elias noch ein Baby war, wurde sie von einem Vampir gebissen und seitdem versucht sie vor der Gesellschaft zu verbergen, dass sie ein blutrünstiges Monster ist. Um ihr verlangen nach Blut und die Metamorphose zu einer finsteren Gestalt zu unterdrücken, nutzt die junge Mutter ein Serum, dass sie sich mehrmals täglich spritzen muss. Hier kommen wir zu einer der Schwächen des Films, es gibt einige Dinge, die man einfach so akzeptieren muss, ohne dass sie weiter erklärt werden. Elias ist jetzt ungefähr 12 Jahre alt, das bedeutet, dass Nadja seit knapp 11 Jahren kontinuierlich Zugriff zu einem Anti-Vampir-Serum hat, obwohl fast niemand über die Existenz von Vampiren bescheid weiß. Der Film hat mehrere solche Momente, wenn man diese ausblenden kann, macht der Film aber trotzdem Spaß.
Die größte Stärke des Films ist die Unvorhersehbarkeit. Bis zum Finale gibt es Twists, die man nicht kommen sieht. Das macht den Film bis zum Ende interessant, da man zu jeder Zeit wartet, was als nächstes passiert. Immer wieder denkt man, dass der Film sich jetzt aufs Ende zubewegt, dann wird allerdings nochmal abgebogen und es entsteht wieder eine neue Situation. Man merkt, dass Peter Thorwarth und Stefan Holtz sich sehr viel Zeit für das Drehbuch genommen haben, um eine nachvollziehbare Handlung zu schreiben.
Besonders hervorzuheben ist da das Verhalten des Schurken Eightball, der von dem großartigen Alexander Scheer verkörpert wird. Er spielt einen durchgeknallten Räuber, der selbst seinen Mitstreitern nicht geheuer ist. Scheer sorgt in seiner Rolle immer wieder für Momente, die unangenehm sind und so eine ganz besondere Spannung verursachen. Allgemein machen alle Schauspieler einen sehr guten Job, wie oft hat man deutsche Filme gesehen, bei denen die Dialoge unnatürlich wirken, das ist hier nicht der Fall.
Bei dem ganzen Lob muss man trotzdem erwähnen, dass dem Film das „gewisse Etwas“ fehlt. Man bekommt zwar einen interessanten Film, der es aber nicht schafft einen voll in den Bann zu ziehen. Der Film hätte eine kürzere Laufzeit vertragen und auf den ein oder anderen Twist verzichten können.
Alles in Allem ist „Blood Red Sky“ ein solider und unterhaltsamer Film, mit ein paar kleinen Schwächen. Auch wenn ich Spaß mit dem Film hatte, konnte er mich nicht zu 100% überzeugen. Trotzdem möchte ich eine vorsichtige Empfehlung aussprechen, weil ich glaube, dass viele Leute eine bessere Zeit mit dem Film haben werden als ich.
[Bild- und Videorechte liegen bei Netflix]
Kommentar verfassen