Regie: Marc Meyers
Genre: Horror, Thriller
Erscheinungsjahr: 2019
Es ist das Jahr 1988. Alexis (Alexandra Daddario) ist mit ihren beiden Freundinnen Val und (Maddie Hasson) und Beverly (Amy Forsyth) auf dem Weg zu einem Heavy-Metal Konzert. Während des Road-Trips hören die drei Frauen im Radio, dass es erneut zu satanistischen Ritualmorden gekommen ist. Als sie gebannt lauschen, werden sie von einem Van überholt, aus dem ein Milkshake auf die eigene Windschutzscheibe fliegt. Beim Konzert angekommen, finden die den Van und freunden sich, nach anfänglicher Ablehnung, mit den drei jungen Metal-Fans an. Nach dem Konzert beschließen die Sechs, die Party im Haus von Alexis Familie fortzusetzten. Die Jungs erhoffen sich bei den hübschen Frauen landen zu können, bei einen Trinkspiel kommt allerdings eine finstere Wahrheit ans Licht, mit der niemand rechnen konnte.
Warnung, der Text enthält Spoiler
„We Summon the Darkness“, von Regisseur Marc Meyers, wird als Horror-Thriller beworben, man kann sich allerdings die Frage stellen, ob das so passend ist, da der Film zu keinem Zeitpunkt gruselig ist.
Erstmal muss man dem Film zugestehen, dass er eine sehr interessante Idee verfolgt. Wo in den meisten Horrorfilmen die Frauen in der Opferrolle sind, dreht der Film dieses Klischee um. Die drei Frauen haben die Getränke der drei jungen Männer mit Drogen versehen, um diese außer Gefecht zu setzten. Leider macht der Film von Beginn an Andeutungen in die Richtung, sodass es wenig überraschend kommt, dass die Frauen die Täterinnen sind. Die Männer finden sich gefesselt, in einem Raum voller satanistischer Zeichen, wieder und realisieren schnell, dass ihr letztes Stündchen geschlagen hat. Eine weitere spannende Wendung sind die Beweggründe der Frauen, diese sieht man nicht kommen und der Ansatz ist ein neuer. Allerdings wird mit diesen guten Ideen nicht weitergearbeitet und nachdem wir die Auflösung kennen (ungefähr nach der Hälfte des Films) entsteht ein langweiliger Slasher.
Die Frauen bringen einen der Männer um und die anderen beiden schaffen es sich irgendwie zu befreien, da einer zufällig ein Messer in der Tasche hat, da hat er nochmal Glück gehabt. Sie fliehen darauf in eine Vorratskammer. Die Mörderinnen, warten nun vor der Kammer und versuchen ihre Opfer irgendwie raus zu locken. Dieser Plot ist unglaublich dröge und macht keinen Spaß. Gekrönt wird das ganze noch von einem nervig übertriebenen Schauspiel der Hauptdarstellerin und punktuellen Gags. Diese Gags sollen die Stimmung auflockern, aber warum sollen sie das, ein Thriller lebt von der Spannung, woher kommt die Entscheidung diese Spannung zu durchbrechen?
Darüber hinaus fühlt sich der Film sehr klein an. Wir bekommen kaum Schauplätze zu sehen. Anfangs befinden sich die Frauen noch auf der Straße und es kommt Hoffnung auf, dass man viele interessante Schauplätze sieht, allerdings sehen wir nur noch eine Tankstelle, einen Parkplatz, eine Konzerthalle und zu einem großen Teil des Films eine Villa, die scheinbar nur wenige Räume hat. Es hätte hier ein spannender Film entstehen können. Die Jungs hätten durch das unbekannte Haus fliehen können, und die Alexis und ihre Komplizinnen hätten den Heimvorteil nutzen können, um die Männer Stück für Stück auszuschalten. Stattdessen sehen wir eine langweilige Vorratskammer.
Der Film ist sicherlich nicht komplett in die Hose gegangen, gerade zum Anfang fragt man sich was eigentlich los ist und fragt sich wo das Ganze hinführt. Aber je länger der Film dauert, desto uninspirierter wird er.
„We Summon the Darkness“ ist der perfekte Film für einen Sonntagnachmittag. Man kann einfach abschalten und sich berieseln lassen und sollte nicht zu sehr über das Gesehene nachdenken. Der Film hat ein paar gute Ansätze, aber keiner davon wird bis zum Ende ausgespielt. Wenn ihr einen spannenden Horrorfilm sehen wollt, solltet ihr einen großen Bogen um den Film machen, denn Spannung ist hier ein Fremdwort.
[Bild- und Videorechte liegen bei Splendid Film]
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