Willkommen bei Crispys Filmwelt. Ihr findet euch im Dschungel der Filme und Serien nicht mehr zurecht? Dann seid ihr hier genau richtig. Bei mir findet ihr unterschiedlichste Reviews zu Filmen und Serien.

Willy’s Wonderland

Regie: Kevin Lewis

Genre: Action, Komödie, Horror

Erscheinungsjahr: 2021

Ein namenloser Fremder (Nicolas Cage) hat in einer kleinen Stadt eine Autopanne. Nachdem er von einem Automechaniker am Straßenrand eingesammelt wird, überschlägt dieser, dass die Reparatur circa 1000 Dollar kosten wird. Der Fremde hat kein Bargeld bei sich, bekommt aber angeboten seine Schulden in dem heruntergekommenen Geburtstagsparadies Willy’s Wonderland, abzuarbeiten. Der Geschäftsmann Tex Macadoo (Ric Reitz) möchte, dass er das Wunderland über Nacht auf Vordermann bringt, dafür würde er die Kosten der Werkstatt übernehmen. Der Namenlose schnappt sich also ein T-Shirt und einen Putzlappen und beginnt aufzuräumen. Während er den Schmutz beseitigt, erwacht eine der animatronischen Figuren zum Leben und versucht den Fremden auf brutale Weise zu töten. So entsteht ein erbitterter Kampf zwischen einem Mann, der einfach nur putzen möchte und finsteren Maskottchen.

Normalerwiese kennt man von Nicolas Cage Rollen, in denen mit übertriebenem Schauspiel einen gewissen Wahnsinn verleiht. In „Willy’s Wonderland“ geht er einen komplett anderen Weg. Der sonst sehr laute Schauspieler spricht in dem Film nicht ein einziges Wort. Er ist ein stoischer Einzelgänger, der seine Arbeit erledigen will, um sein Auto zurück zu bekommen. Dabei wirkt er sehr neurotisch, er macht in regelmäßigen Abständen Pausen, in denen er alles stehen und liegen lässt, trinkt dabei eine Dose Limonade und spielt Flipper. Er wirkt dabei selbst wie eine Maschine, die ihrer Programmierung nachgeht. Wenn ihn aber eine der Puppen bei seiner Arbeit stört, schlägt er mit unbändiger Brutalität zu, bis das Öl aus den Figuren spritzt. Cage beweist hier, dass er auch mit wenigen bzw. gar keinen Worten auskommt und spaßige Rollen verkörpern kann.

Der Film fühlt sich durch diese Szenen nach einem klassischen Slasher an, obwohl es erstmal keine Menschen sind, die in Stücke gerissen werden. Zum späteren Zeitpunkt des Films tritt eine Gruppe Jugendlicher ins Geschehen, die von dem Bösen wissen, dass in Willy’s Wonderland sein Unwesen treib, um das Gebäude niederzubrennen. Als sie bemerken, dass sich der Fremde drinnen befindet, zögern sie und wollen ihn erstmal rausholen. Dieser Plot fühlt sich leider etwas überflüssig an. Die meisten Charaktere sind profillos und man bemerkt sehr schnell, dass es sich hier nur um Opfer für die Maskottchen handelt.

Darüber hinaus wird geklärt, warum die Puppen Jagd auf Menschen machen. Diese Hintergrundgeschichte wirkt ebenfalls lieblos und erweckt den Anschein, dass man mit den brutalen Puppen eine spannende Idee hatte und dann mit allen Mitteln versucht hat eine halbwegs sinnvolle Geschichte zu erzählen. Dem Film hätte es allerdings besser gestanden, hätte man die Erklärungen weggelassen und sich einfach auf den schweigsamen Hausmeister und den Kampf gegen die Puppen konzentriert.

Gerade dieser Fremde ist sehr interessant, er ist der einzige, der es mit den Maschinen aufnehmen kann. Man stellt sich die Frage, was ihn so besonders macht. Ist es die Limonade, die er permanent trinkt? Hat er eine Geschichte in der Stadt? Ist er selbst eine Maschine? Wir müssen allerdings verkraften, dass der Film uns keine Antworten liefert. Dadurch bleibt die Figur aber spannend und man beginnt, eigene Thesen zu entwickeln.

„Willy’s Wonderland“ ist ein durchaus unterhaltsamer Horror-Comedy-Slasher, in dem Nicolas Cage einfach mal den Mund hält. Der Film ist kurzweilig und glänzt besonders in den Momenten, in denen Nicolas Cage die (sat)animatronischen Puppen tanzen lässt. Leider hat der Film auch einige Schwächen, besonders wenn es um die Nebenfiguren geht. Aber das lässt sich verkraften, wenn man weiß, dass gleich wieder einer Puppe der Kopf abgerissen wird.

[Bild- und Videorechte liegen bei Splendid Film]

Bewertung: 6 von 10.

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