Regie: Brandon Cronenberg
Gerne: Horror, Drama
Erscheinungsjahr: 2020
Tasya Vos (Andrea Riseborough) ist Auftragskillerin, allerdings keine wie man sie aus anderen Geschichten kennt, sie arbeitet für eine Organisation, die es ihr ermöglicht in andere Körper einzutauchen, um so an ihre Opfer heranzukommen.
David Cronenberg hat durch Filme wie DIE FLIEGE oder VIDEODROME einen Ruf als Meister des Body-Horrors erarbeitet, nun versucht sein Sohn Brandon in die großen Fußstapfen seines Vaters zu treten, was ihm wesentlich besser gelingt, als ich es erwartet habe.
Auch wenn sich die Handlung von POSSESSOR liest, wie ein durchschnittlicher Hollywoodfilm, ist er so viel mehr. Im Film begleiten wir eine Frau, die während ihrer Karriere als Killerin süchtig nach dem Adrenalin geworden ist, dass mit ihrer ungewöhnlichen Profession einher geht. Durch die vielen Aufträge wurde zudem Tasyas Gehirn in Mitleidenschaft gezogen, sodass sie immer wieder die Kontrolle verliert. So entsteht eine sehr tiefgründige Geschichte über Sucht, Familie und Traumata, die bis zum Ende immer wieder überrascht.
Ähnlich wie in den Filmen seines Vaters setzt auch Brandon Cronenberg auf sehr harte plastische Effekte, dazu eine kleine Warnung: Der Film hat einige sehr heftige Gewaltspitzen, die sehr realistisch inszeniert sind und den Zuschauer*innen den Magen umdrehen könnte. So etwas muss man mögen, allerdings muss man Cronenberg zugestehen, dass POSSESSOR durch diese Szenen und allgemein den sehr kunstvollen, ästhetischen Anspruch im Gedächtnis bleibt.
Mich hat POSSESSOR überzeugt, auch wenn ich in ein paar Szenen wegschauen musste. Ein großartiges Horrordrama, ich hoffe auf mehr von Brandon Cronenberg.
[Bild- und Videorechte liegen beim Kinostar Filmverleih]
Kommentar verfassen